Mit einem Post in den Sozialen Medien sorgte der Satiriker Jan Böhmermann in CDU-Kreisen für reichlich Ärger. Auf Twitter hatte sich der Entertainer über umstrittene Aussagen von CDU-Chef Friedrich Merz zu möglichen Kooperationen seiner Partei mit der AfD auf kommunaler Ebene geäußert. „Keine Sorge, die Nazis mit Substanz wollen nach aktuellem Stand voraussichtlich nur auf kommunaler Ebene mit Nazis zusammenarbeiten“, schrieb Böhmermann. CDU-Bundesvize Karin Prien kritisierte die Äußerung scharf. Der Tweet sei „widerlich und unentschuldbar“ gegenüber Merz und der Union, schrieb Prien am Dienstag auf Twitter.
Keine Sorge, die Nazis mit Substanz wollen nach aktuellem Stand voraussichtlich nur auf kommunaler Ebene mit Nazis zusammenarbeiten. pic.twitter.com/3xVQqRhmSf
— Jan Böhmermann 🤨 (@janboehm) July 23, 2023
In dem Tweet von Prien heißt es weiter: „Schlimmer noch ist die Verharmlosung der Nazis und die schleichende ‚Nazifizierung‘ von allem, was politisch nicht passt.“ Das spalte die Gesellschaft und betreibe das Geschäft der Nazis. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Prien ist derzeit im Urlaub und war nach Angaben ihres Ministeriums für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Was @janboehm da macht ist widerlich und unentschuldbar ggü. @_FriedrichMerz und unserer @CDU .Schlimmer noch ist die Verharmlosung der Nazis und die schleichende „Nazifizierung“ von allem, was politisch nicht passt. Das spaltet Gesellschaft und betreibt das Geschäft der Nazis.
— Karin Prien (@PrienKarin) July 25, 2023
Norbert Röttgen kritisiert Jan Böhmermann auf Twitter
Auch andere CDU-Politiker reagierten auf Böhmermann. „Die #CDU hat verbindlich ein einschränkungsloses Kooperationsverbot mit der AfD beschlossen“, kommentierte Norbert Röttgen, Mitglied im Deutschen Bundestag, den Post. „Der Grund dafür liegt darin, dass die AfD bewusst extremistische Kräfte in der Partei zulässt & wünscht. Mit einer solchen Partei kann es auf keiner Ebene eine Zusammenarbeit geben.“
Einfach verstörend & empörend, wenn man wieder & wieder lesen muss, dass die Familien von Deutsch-Iranern keine Visa bekommen, aber ein Todesrichter der Mullahs ungestört in die EU einreisen kann. Wie ist das möglich? Und was unternimmt nun die Bundesregierung? #Naeiri https://t.co/NhHj9KQow2
— Norbert Röttgen (@n_roettgen) July 25, 2023
Merz hatte in der vergangenen Woche bei der Klausur der CSU-Landesgruppe die Union als „Alternative für Deutschland mit Substanz“ bezeichnet. Seine Äußerungen im ZDF-Sommerinterview zum Umgang mit der AfD in den Kommunen waren vielfach als Aufweichung der klaren Abgrenzung der CDU zu den Rechtspopulisten interpretiert worden.



