Beim gleichberechtigten Einsatz von Männern und Frauen für Familie, Haushalt und Kinder gehen Anspruch und Wirklichkeit nach wie vor weit auseinander. Laut einer Studie des Forschungsinstituts Prognos, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt, haben Frauen weiterhin einen deutlich höheren Anteil an der häuslichen Sorgearbeit. Demnach entfallen von insgesamt 117 Milliarden Stunden Sorgearbeit 72 Milliarden Stunden auf Frauen.
In Berlin sind diese Zahlen nicht anders und bestätigen den Trend, wie das Landesamt für Statistik der Berliner Zeitung mitteilte. Durchschnittlich betrug die aufgewendete Zeit für Haushalt und Betreuung der Familie in Berlin 3,10 Stunden am Tag, bei Männern 2,41 Stunden und bei Frauen 3,38 Stunden. Für Brandenburg sind die Ergebnisse ähnlich: Hier betrug die Zeit für Haushaltsführung und Betreuung der Familie 3,21 Stunden. Männer kommen auf 2,46 Stunden, Frauen auf 3,57 Stunden.
Sorgearbeit würde Männern und Frauen 1,2 Billionen Euro bringen
Der Untersuchung des Forschungsinstituts Prognos zufolge bringen Frauen unter anderem für Kinderbetreuung, Haushalt und Pflege weitaus mehr Zeit auf als ihre Partner. Männer hingegen investieren demnach lediglich bei Gartenarbeit und Reparaturen mehr Zeit als Frauen.
Würden Frauen und Männer ihre geleistete Sorgearbeit bei der Kinderbetreuung und der Altenpflege bezahlt bekommen, beliefe sich ihre Entlohnung laut der Studie auf insgesamt 1,2 Billionen Euro. Auch hier wäre mit 826 Milliarden Euro ein Großteil dieser Summe auf Frauen entfallen.
Die Untersuchung basiert auf Daten des Sozio-Oekonomischen Panels (SOEP). Die darin aufgeführten Berechnungen beziehen sich auf das Jahr 2021.
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