Bei der Errichtung der Stadien für die WM in Katar sollen Tausende Arbeitsmigranten aus Indien, Nepal, Bangladesch und anderen Staaten verstorben sein. Genaue Zahlen gibt es nicht. Der Guardian nannte zuletzt eine Zahl von 6500 Todesopfern. Um an sie zu erinnern, haben das Magazin 11 Freunde und die schwedische Zeitung Blankspot Namen und Fotos von Todesopfern recherchiert.
Bilder und Geschichten der Opfer haben sie auf 66 Sammelkarten veröffentlicht – in Anlehnung an die bei Fans beliebten Panini-Bilder. Normalerweise sind Fußballstars auf den Panini-Bildern abgebildet, bei dieser besonderen Aktion verstorbene Opfer. „Wir präsentieren die Bilder und Schicksale im Look offizieller Sammelkarten, um die Offiziellen daran zu erinnern, unter welch makabren Umständen dieses Turnier stattfindet“, heißt es auf der Homepage von 11 Freunde. „Die Mannschaften und die Verbände müssen diese Gesichter sehen und diese Geschichten lesen – und dann endlich handeln. Es wird allerhöchste Zeit.“
Tote Arbeiter: Opferfamilien erhalten keine Entschädigung
Dass bis heute in zahllosen Fällen in den Todesscheinen keine klare Todesursache benannt werde und so den oft bettelarmen Familien in Bangladesh, Nepal und anderen Ländern jede Möglichkeit genommen werde, eine Entschädigung zu beantragen, sei eine der vielen unerträglichen Schurkereien des Staates Katar.

