Gaskrise

Bundesnetzagentur warnt vor weiterer Drosselung russischer Gaslieferungen

Ende August steht eine erneute Wartung von Nord Stream 1 an. Anschließend könnten die Gaslieferungen weiter reduziert werden, so Netzagenturchef Klaus Müller.

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagenturdpa/Oliver Berg

Bundesnetzagenturchef Klaus Müller befürchtet, dass Russland nach der nächsten Wartung Ende August erneut weniger Gas liefern könnte. 

„Bislang kam nach jeder Wartung weniger Gas aus Russland, auch wenn es diesmal nicht so sein muss. Das entscheidet wohl nur Putin allein“, sagte Müller im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte eine weitere „technischen Wartung“ von Nord Stream 1 zum 31. August angekündigt.

Würde Russland die Gaslieferungen tatsächlich weiter drosseln, hätte dies Folgen: „Wenn Putin nach der angekündigten Wartung den Gashahn noch weiter abdreht, müssen entweder noch mehr als 20 Prozent eingespart oder es muss noch mehr Gas von anderen Ländern aufgetrieben werden, um eine Gasmangellage abzuwenden“, so Müller. 

Klaus Müller: Von vorgeschriebenen Füllständen weit entfernt

Die Lage sei auch deshalb schwierig, weil „ein Viertel unserer Speicher, und dazu gehören ausgerechnet die größten, wie Rehden in Niedersachsen, trotz guter Fortschritte noch weit von den vorgeschriebenen Füllständen entfernt ist“, sagte der Netzagenturchef der Zeitung. Und weiter: „Wir können nicht so viel Gas wie üblich an die Nachbarländer weiterleiten, also darf es auch dort keine Gasmangellagen geben.“