Wildtiere

Brandenburg: Elch „Bert“ sucht Liebesglück bei Kühen

Immer wieder ist neben Kühen auch ein Elch auf einer Weide im Naturpark Nuthe-Nieplitz zu sehen. Dies hat offenbar einen besonderen Grund.

Elch „Bert“ ist immer wieder auf einer Kuhweide zu sehen.
Elch „Bert“ ist immer wieder auf einer Kuhweide zu sehen.Kirsten Werrstein/

In Brandenburg sucht ein Elch offenbar immer wieder Kontakt zu einer Kuhherde. Wie der Mitteldeutsche Rundfunk berichtete, tauchte das Tier in der Brunftzeit immer wieder bei der Kuhherde von Landwirt Ralf Engelhardt auf. 

„Er sucht sich eine Lieblingskuh aus und dann läuft er ihr den ganzen lieben Tag lang hinterher, wenn er so richtig rauschig ist. Ob die Kuh jetzt ein Kalb hat oder nicht,“ so Engelhardt.

Elch „Bert“ seit Jahren in Brandenburg unterwegs

Der Elch, der „Bert“ getauft wurde, startet immer wieder Annäherungsversuche, obwohl die Kühe vor ihm flüchten. Schon vor Jahren erhielt „Bert“ Wildbiologen der Eberswalder Hochschule einen GPS-Sender. Damit konnten sie nachweisen, dass das Tier in Brandenburg sesshaft geworden ist. Elch „Bert“ ist seitdem immer wieder auf einer Rinderweide im Naturpark Nuthe-Nieplitz anzutreffen.

Bereits seit etwa Ende der 50er Jahre gab es weit über 100 Meldungen einzelner Elche auf Brandenburger Gebiet. Schon Mitte der 1990er Jahre hatten sich einige Tiere über einen längeren Zeitraum in Brandenburg aufgehalten. Seit 2015 werden Elche in allen Landkreisen Brandenburgs gesichtet. Die Elche, die zunehmend in Brandenburg beobachtet werden, stammen wahrscheinlich zum größten Teil aus den angrenzenden Gebieten in Westpolen.

Gegenüber dem MDR erklärte Tomasz Borowik von der polnischen Akademie der Wissenschaften: „Sie gehen nach Westen und Süden. Es gibt heute Elche an Orten, wo man sie nie zuvor gesehen hat. Ihre Zahl wird in Polen aktuell auf über 25.000 geschätzt.“ Er gehe davon aus, dass die Elche noch weiter nach Westen ziehen werden, etwa in den Osten Deutschlands.

Für Schlagzeilen sorgte im Sommer die Elchkuh „Olga“. Die Elchkuh sollte Mitte Dezember 2024 in den Wildpark Schorfheide einziehen, sprang jedoch bereits nach rund 15 Stunden über den 2,30 Meter hohen Zaun. Seit Monaten lebt sie in Brandenburg in freier Wildbahn. „Wir suchen nicht mehr nach ihr, das wäre auch nicht gut für das Tier“, erklärte Wildpark-Chefin Imke Heyter im Juli gegenüber dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).