Acht Bewohner sind bei einem Wohnungsbrand in Berlin-Wilmersdorf in der Nacht zum Dienstag schwer verletzt worden, zwei von ihnen lebensgefährlich. Wie die Berliner Feuerwehr am Dienstag auf Twitter mitteilte, brannte es gleich in mehreren Wohnung im ersten Stock eines sechsgeschossigen Mehrfamilienhauses in der Aachener Straße. Zuvor habe es eine Explosion gegeben. Der Notruf bei Polizei und Feuerwehr ging gegen 2.40 Uhr ein.
Zwei Bewohner wollten sich vor Eintreffen der Feuerwehr aus der brennenden Wohnung über eine Leiter ins Freie retten. Ein Besitzer einer Bar im Erdgeschoss hatte sie an die Hauswand gestellt. Eine Frau stürzte jedoch von der Leiter und wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Sie musste später von der Feuerwehr reanimiert werden. Ihr Sohn konnte sich trotz seiner schweren Verletzungen über die Leiter retten, wie ein Feuerwehrsprecher der Berliner Zeitung sagte. Das Feuer griff im weiteren Verlauf vom ersten Stock auf den zweiten Stock und das Treppenhaus über.
Update 2:
— Berliner Feuerwehr (@Berliner_Fw) May 30, 2023
4 Personen wurden mit Brandfluchthauben über den Treppenraum gerettet. Eine Person musste reanimiert werden. 30 weitere Personen werden durch uns betreut.
Wir sind mit 145 Einsatzkräften vor Ort und haben 15 Trupps mit 3 C-Rohren eingesetzt. pic.twitter.com/Vj1MxPzwUN
Barbesitzer spricht über den Sturz der Frau
Barbesitzer Murat Köse erklärte am Dienstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur: „Ich bin rausgerannt und sah, dass das Haus brennt. (...) Da standen eine Frau und ein Junge am Fenster und die haben nach Hilfe gerufen. Ich bin schnell in mein Lager und habe die Leiter geholt und aufgebaut.“ Der kleine Junge sei demnach ganz normal runter geklettert.„ Aber die Frau war unter Schock, da kamen Flammen raus und dicker Rauch, sie wollte runterklettern, ist abgestürzt und runtergefallen.“
Sechs weitere Menschen aus den darüber liegenden Wohnungen wurden verletzt aus dem Wohnhaus gerettet. Einer von ihnen wurde mit einer lebensbedrohlichen Rauchgasvergiftung unter Reanimationsbedingungen in eine Klinik gebracht. Auch die anderen Verletzten kamen in ein Krankenhaus.
145 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren vor Ort und löschten die Flammen. Die Löscharbeiten dauerten laut dem Sprecher bis in den Dienstagmorgen an. Mehrere Mieter mussten im Anschluss von der Feuerwehr betreut werden. Die Ursache für die Explosion ist noch unklar. Der Einsatz war gegen 11.20 Uhr beendet. Die Polizei ermittelt.
Brand in der Aachener Straße: Feuermelder verhinderte Schlimmeres
Dank schnellem Anspringen der Rauchmelder konnte noch Schlimmeres verhindert werden, wie der Feuerwehrsprecher sagte. Viele Bewohner seien rechtzeitig auf das Feuer aufmerksam geworden und brachten sich so selbst in Sicherheit.
Die Feuerwehr appelliert immer, dass Bewohner einer brennenden Wohnung so schnell wie möglich hinausgehen sollen. Alle anderen sollten aber in ihren jeweiligen Wohnungen bleiben, Türen und Fenster verschließen und auf die Feuerwehr warten.
