In den bayerischen Städten Eggenfelden und Ebersberg tritt das gefährliche Bornavirus wieder auf. In einer Igelstation haben sich laut Bayerischem Rundfunk seit Juli vier Tiere infiziert – zuletzt im September.
Nachdem das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) die Tierseuche bestätigt hatte, sprach der Landkreis Ebersberg eine vorsorgliche Warnung aus. Das Veterinäramt in Ebersberg hatte bereits im Sommer infizierte Igel, aber auch Pferde mit dem Verdacht auf den Erreger gemeldet.
Dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zufolge haben sich in der Vergangenheit auch Schafe, Alpakas und Biber mit dem Bornavirus angesteckt.
Menschen können sich in extrem seltenen Fällen mit dem Bornavirus (BoDV-1 - Borna Disease Virus 1) anstecken, Folge ist eine meist tödlich verlaufende Hirnentzündung.
Der Nachweis des Bornavirus beim Menschen ist meldepflichtig. Erst im vergangenen Dezember war ein mit dem Erreger infizierter Mann aus dem mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gestorben.
Eine Impfung gegen den Erreger ist nicht möglich. Bisher gilt die Feldspitzmaus (Crocidura leucodon) als einziger bekannter Überträger des Virus auf Menschen. Infizierte Mäuse scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus. Darüber können sich andere Säugetiere anstecken.
Bornavirus: Wie man sich schützt
Tote Spitzmäuse sollten daher nicht mit bloßen Händen angefasst und entsorgt werden. Auch beim Kontakt mit Igeln sollte man sich generell schützen, da gerade geschwächte Tiere mit zahlreichen krankmachenden Bakterien und Parasiten infiziert sein können. Das gilt zum Beispiel, wenn jetzt im Herbst unterernährte Igel mitgenommen und zu Pflegestationen gebracht werden.
