Himmelsspektakel

Blutmond über Berlin am Sonntag: Totale Mondfinsternis

In Berlin konnte am Sonntag eine totale Mondfinsternis beobachtet werden.

Blutmond, Mondfinsternis am 07.09.2025 Mondfinsternis von Berlin aus gesehen am 07.09.2025.
Blutmond, Mondfinsternis am 07.09.2025 Mondfinsternis von Berlin aus gesehen am 07.09.2025.www.imago-images.de

Mit etwas Glück gibt es am Abendhimmel am Sonntag eine totale Mondfinsternis zu bestaunen. Allerdings lässte sich das Himmelsspektakel nicht von allen Standorten gleich gut beobachten, wie das Max-Planck-Institut für Astronomie und die Vereinigung der Sternfreunde in Heidelberg vorab mitteilten. Der Mond geht allerdings schon komplett verfinstert auf. Bessere Sicht haben die Menschen in Asien.

Die Mondfinsternis in Moskau.
Die Mondfinsternis in Moskau.www.imago-images.de

Der Mond tritt am Sonntagabend den Angaben zufolge um 18.27 Uhr in den Kernschatten der Erde ein. Zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne noch über dem Horizont, und der volle Mond ist noch nicht aufgegangen. Die erste Phase, bei der nur ein Teil des Mondes abgedunkelt wird, ist daher in Deutschland nicht zu sehen.

Mondfinsternis über Berlin von 19.37 bis 21.57 Uhr sichtbar

Sie begann mit Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde gegen 17.27 Uhr. Eine Stunde später geriet er in den Kernschatten. Gegen 19.30 Uhr begann die Totalität.

Sie dauerte bis etwa 20.53 Uhr. Dann schob sich der Vollmond aus dem Kernschatten heraus, bevor er ihn gegen 21.57 Uhr ganz verließ.

Der Mond gesehen vom Botanischen  Garten in Berlin.
Der Mond gesehen vom Botanischen Garten in Berlin.Jonathan Maier

Auch zum Beginn der totalen Finsternis um 19.31 Uhr wird der Mond nur im äußersten Osten Deutschlands bei Görlitz bereits aufgegangen sein. Die Stiftung Planetarium Berlin lädt am Sonntag zu kostenfreien Live-Beobachtungen des Naturschauspiels in die Berliner Sternwarten ein. In der Archenhold-Sternwarte sowie der Wilhelm-Foerster-Sternwarte kann das seltene Himmelsschauspiel ab 19.30 Uhr mit Experten beobachtet werden. Mit einer Gesamtdauer von 3 Stunden und 18 Minuten bildet sie die längste totale Mondfinsternis seit 2022.

In Berlin wird die Mondfinsternis laut Stiftung Planetarium ab 19.37 Uhr sichtbar und erreicht das Maximum der Verdunkelung um 21.11 Uhr, wenn der Mond dem Mittelpunkt des Erdkernschattens am nächsten ist. In Berlin steht der Mond zu diesem Zeitpunkt jedoch erst 4,5° über dem Südosthorizont – er wird daher nur an Orten mit unverstellter Aussicht zu sehen sein. Die totale Mondfinsternis endet um 20.52 Uhr.

Für den Großteil Deutschlands ist die Mondfinsternis erst später sichtbar. Anfangs ist der rötlich verfärbte Mond wegen der Dämmerung voraussichtlich nur mit Ferngläsern oder Teleskopen zu sehen, später dann auch mit bloßem Auge. Anders als bei einer Sonnenfinsternis ist keine Schutzbrille erforderlich.

07.09.2025, Brandenburg, Lebus: Eine totale Mondfinsternis ist als sogenannter Blutmond am Abendhimmel zu sehen.
07.09.2025, Brandenburg, Lebus: Eine totale Mondfinsternis ist als sogenannter Blutmond am Abendhimmel zu sehen.Foto: Patrick Pleul/dpa

Nach dem Ende der totalen Finsternis können Hobby-Astronomen verfolgen, wie der Mond den Kernschatten der Erde wieder verlässt - ein klarer Himmel vorausgesetzt. Die nächste vom deutschen Sprachraum aus gut sichtbare totale Mondfinsternis gibt es erst am Silvesterabend 2028. Eine totale Sonnenfinsternis wird in Teilen Europas wie Spanien am 12. August 2026 zu sehen sein.

07.09.2025, Sachsen, Dresden: Der Mond geht am Abend zu einer totalen Mondfinsternis hinter dem Engel «Fama» auf der Kunstakademie auf.
07.09.2025, Sachsen, Dresden: Der Mond geht am Abend zu einer totalen Mondfinsternis hinter dem Engel «Fama» auf der Kunstakademie auf.dpa

Eine Mondfinsternis kann nur bei Vollmond eintreten. Mond, Erde und Sonne liegen dann auf einer Linie. Die von der Sonne angestrahlte Erde wirft wie ein Sonnenschirm einen Schatten in den Weltraum. Wenn der Mond durch diesen Schatten läuft, ist eine Mondfinsternis zu sehen. Pro Jahr gibt es zwölf bis 13 Vollmonde, bei dreien davon taucht er durchschnittlich in den Kernschatten der Erde ein.