In Großbritannien hat die erste Testphase einer mRNA-Impfung gegen Lungenkrebs begonnen. Wie die britische Zeitung Guardian berichtet, wurde dort dem ersten Menschen dem von der deutschen Firma Biontech hergestellten Impfstoff verabreicht. Auch andere Länder nehmen bereits seit 2022 an der Studie teil. Dazu gehören Polen, Deutschland, England, Wales, Ungarn, die Türkei und die Vereinigten Staaten.
Teilnehmer haben unter anderem Krebs im Frühstadium und hatten noch keine Operation oder Strahlentherapie. Doch auch Patienten mit Krebs im Spätstadium oder zum wiederauftretendem Krebs nehmen an der Testphase teil.
Der Impfstoff ist für die Behandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC), der häufigsten Form der Krankheit, vorgesehen. Ähnlich wie die Corona-Impfungen wird mRNA verwendet. Die mRNA-Impfstoffe erhalten eine Art Bauplan für den Virus. Die Körperzellen lesen diesen ab, dadurch werden vom Immunsystem Erinnerungen hinterlegt, die zur Bekämpfung beitragen.
Impfung gegen Lungenkrebs schonender als Chemotherapie
Der mRNA-Impfstoff gegen Lungenkrebs soll den Körper anweisen, Krebszellen zu jagen und abzutöten – und auch verhindern, dass die Krebszellen jemals wiederkommen. Anders als bei der Chemotherapie sollen die gesunden Zellen erhalten bleiben.
Janusz Racz erhielt als erster im Vereinigten Königreich die Impfung. Im Abstand von fünf Minuten erhielt er sechs aufeinanderfolgende Injektionen. Jede Spritze enthielt unterschiedliche RNA-Stränge. Er wird den Impfstoff sechs Wochen lang jede Woche erhalten, danach 54 Wochen lang alle drei Wochen. Die Forscher hoffen auf das „bahnbrechende“ Potenzial der ersten Testphase.
Im März kündigte Biotech an, im Jahr 2026 das erste Krebsmedikament auf den Markt zu bringen. Noch bis Ende dieses Jahres will das Unternehmen zehn oder mehr potenziell zulassungsrelevante Studien in der Pipeline zu haben.
