Ein ganztägiger Warnstreik wird am Donnerstag, dem 18. Dezember, für Einschränkungen bei Berliner Kitas und Schulen sowie in den Bezirksämtern sorgen. Die Gewerkschaften ver.di und GEW hatten Tarifbeschäftigte zum Streik im öffentlichen Dienst von Berlin aufgerufen. Damit wollen die Gewerkschaften in den laufenden Tarifverhandlungen Druck auf das Land Berlin ausüben.
Der Appell der GEW richtet sich auch an Beschäftigte der Hochschulen und Universitäten in Berlin. Außerdem hieß es: „Im Rahmen eines partizipativen Warnstreiks werden zudem alle studentischen Beschäftigten im TV Stud III aufgerufen.“ Teil der Forderungen der GEW ist auch die Aufnahme aller studentischen Beschäftigten an Hochschulen in einen Tarifvertrag.
Kundgebung vor Berliner Abgeordnetenhaus
In den aktuellen Tarifverhandlungen haben ver.di und GEW Gehaltserhöhungen von sieben Prozent und mindestens 300 Euro gefordert. Außerdem sollen nach Ansicht der Gewerkschaften Auszubildende und Praktikanten 200 Euro mehr erhalten. Ein entsprechend neuer Tarifvertrag soll zudem zwölf Monate laufen.
Nachdem der Arbeitgeber die Forderungen zurückgewiesen hat, wollen sich die Beschäftigten am Donnerstagmorgen zu einer Kundgebung vor dem Berliner Abgeordnetenhaus versammeln. Dort wird über den Landeshaushalt 2026/2027 beraten.
„Die Preiserhöhungen der letzten Jahre sind nicht wieder verschwunden. Es gibt immer noch einen Nachholbedarf für die Beschäftigten“, sagte die ver.di-Landesbezirksleiterin Andrea Kühnemann. „Vor diesem Hintergrund sind die Forderungen der Beschäftigten mehr als berechtigt.“
Geschlossene Kitas und Unterrichtsausfälle
Die GEW bat in einem Brief an Berliner Eltern, die mit Einschränkungen in der Betreuung ihrer Kinder rechnen müssen, um ihr Verständnis. „Seit Jahren wird durch Kürzungen und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen im Bildungssystem gespart. Das ist für unsere Mitglieder nicht länger hinnehmbar“, teilte die GEW weiter mit. „Wir sind der Ansicht: Wertschätzung für die wichtige Arbeit der Erzieher*innen, Lehrkräfte und Sozialarbeiter*innen zeigt sich auch in der Bezahlung.“
Eltern, die ihren Nachwuchs in staatlichen Kitas betreuen lassen, müssen sich teils selbst um die Kinder kümmern. An Schulen kann am Donnerstag Unterricht ausfallen. Aber: „Wir gehen nicht davon aus, dass Schulen komplett schließen“, sagte eine Sprecherin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und verwies auf den hohen Anteil verbeamteter Lehrkräfte, die nicht streiken dürfen. Voraussichtlich würden eher einzeln Stunden ausfallen, manche Schulen könnten den Unterricht früher als üblich beenden.
