Organisierte Betrüger-Banden haben offenbar eine neue Masche gefunden, um Menschen um ihr Erspartes zu bringen. Wie die Berliner Polizei am Freitag mitteilte, werden in der Hauptstadt immer mehr Fälle registriert, bei denen sich Anrufer als Mitarbeiter der europäischen Polizeibehörde Europol ausgeben. Die Täter seien sehr gewieft und würden zudem eine Software für Überweisungen benutzen, um einen persönlichen Kontakt mit ihren Opfern zu vermeiden.
Nach Angaben der Polizei werden die betrügerischen Anrufe in englischer Sprache geführt. „Sie beginnen immer mit einer Bandansage, bei der die Geschädigten aufgefordert werden, für weitere Informationen die Taste ‚1‘ zu drücken“, erklärte ein Polizeisprecher. Danach werde man mit einem vermeintlichen Beamten von Europol verbunden. In den Gesprächen gehen die Täter clever und behutsam vor, so der Sprecher.
Betrüger setzen Sortware AnyDesk ein
Sie lügen ihre Opfer an , in dem sie erzählen , dass sie von ihnen persönliche Daten gestohlen wurden und Kriminelle mit diesen Daten nun Straftaten begehen. Wenn sie sich irgendwann in das Vertrauen der Betroffenen geschlichen haben, überreden sie die Angerufenen, eine Fernwartungssoftware (AnyDesk) herunterzuladen und anschließend Überweisungen zu tätigen. Außerdem versuchen die Täter über geschickte Gesprächsführung an Informationen über die persönlichen und finanziellen Verhältnisse zu gelangen, um weitere Straftaten vorzubereiten.
Bei den Anrufen nutzen die Täter ein spezielles technisches Verfahren, weshalb ihre Opfer eine tatsächlich zu Europol oder einer deutschen Polizeidienststelle gehörende Telefonnummer angezeigt bekommen. „So etwas entspricht natürlich nicht der Realität. Die Polizei wird Sie niemals um die Überweisung von Geldbeträgen bitten. Das gilt auch für Europol“, erklärte der Polizeisprecher.

