Bei einem europaweiten Schwerpunkteinsatz gegen sogenannte Enkeltrick-Betrüger haben Polizeibehörden aus mehreren Ländern insgesamt 16 Verdächtige festgenommen. Unter den mutmaßlichen Täterinnen und Tätern sind nach Angaben der Polizei Männer und Frauen im Alter zwischen 22 und 63 Jahren. Koordiniert und geführt wurde der Einsatz vom Berliner Landeskriminalamt.
Die Festgenommenen sollen in verschiedenen Rollen an der Betrugsmasche beteiligt gewesen sein: Vier Verdächtige sollen die Opfer angerufen und die Betrüge eingeleitet haben, die übrigen fungierten demnach als Geldabholer. Drei mutmaßliche Callcenter in Frankfurt am Main, Österreich und Polen wurden zerschlagen. Von dort aus sollen die Täter ihre Opfer kontaktiert haben.
So funktioniert der „Enkeltrick“
Bei der Betrugsmasche geben sich die Anruferinnen und Anrufer als nahe Verwandte aus und täuschen eine Notlage vor – etwa einen schweren Unfall, für den eine hohe Kaution gezahlt werden müsse. Häufig rufen anschließend angebliche Polizisten oder Staatsanwälte an, um den Druck auf die Opfer zu erhöhen. Ziel ist es, Bargeld, Schmuck oder Wertsachen zu erbeuten.
Die Polizei berichtete von Fällen, in denen sich eine 26-jährige Frau als Beamtin oder Bankangestellte ausgegeben haben soll, um ältere Menschen in der Slowakei zu täuschen. Sie habe die Opfer überzeugt, ihr Geld vom Konto abzuheben und ihr persönlich zu übergeben.
