Häusliche Gewalt

Berliner Hausverwaltung setzt im Mietvertrag Zeichen gegen häusliche Gewalt

Eine Berliner Hausverwaltung erweitert ihre Mietverträge um eine Anlage mit dem Thema „Haushalt ohne häusliche Gewalt“. Neumieter müssen unterschreiben, sie gelesen zu haben.

Jede dritte Frau ist einmal im Leben von häuslicher Gewalt betroffen.
Jede dritte Frau ist einmal im Leben von häuslicher Gewalt betroffen.Maurizio Gambarini/dpa

Mit einem Zusatzblatt zum Mietvertrag setzt sich die Hausverwaltung der Wirtschafts-Genossenschaft Berliner Grundbesitzer (WGBG) gegen die steigenden Zahlen häuslicher Gewalt in Berlin ein. Die Berliner Hausverwaltung ruft in einem Schreiben alle Berliner Wohnungsunternehmen, -genossenschaften sowie privaten Immobilieneigentümer und Eigentümergemeinschaften dazu auf, Teil der Initiative „§25/11 – Haus ohne häusliche Gewalt“ zu werden. Ziel der Kampagne sei es, Aufklärung zu fördern und Opfern aktive Unterstützung im Kampf gegen häusliche Gewalt zu geben, teilte die WGBG mit.

In Berlin ist die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt im letzten Jahr um 8,5 Prozent gestiegen.

Über 1600 Plakate hängen schon in Berliner Hausfluren

Der Paragraf 25/11 stellt das Kernstück der Kampagne dar: „Jede dritte Frau ist einmal im Leben von häuslicher Gewalt betroffen. Häusliche Gewalt kann jeden treffen“, steht auf der Anlage zum Mietvertrag. Darunter eine Aufzählung dessen, was die WGBG fordert. Neumieter sollen mit Erhalt der Anlage so schon vor ihrem Einzug in eine Hausgemeinschaft für das Thema häusliche Gewalt sensibilisiert werden. Außerdem sollen mögliche Betroffene mehr über bestehende Hilfeleistungen aufgeklärt werden und darüber, was im Falle von häuslicher Gewalt zu tun ist. Mit einer Unterschrift unter der Anlage soll der Mieter bestätigen, dies gelesen zu haben.

Und nicht nur in Mietverträgen soll für das Thema sensibilisiert werden. In über 1600 Hausfluren hängen bereits grüne Plakate dazu. Mehr als 10.000 Haushalte seien so bereits erreicht worden, hieß es von der WGBG. Die Anlage zum Mietvertrag und den Flyer können sich Hausbesitzer auf der Genossenschafts-Homepage herunterladen.