Berlin-Anfang 2021 ist als Pilotprojekt der Start einer neuen zentralen Datenbank für Unterkünfte geplant, an die sich Wohnungslose in der Hauptstadt wenden können. Das kündigte Stefan Strauß, Sprecher der Sozialverwaltung für Soziales an. Als Erste beteiligen sich die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte. Nach der Testphase ab Sommer soll das Projekt unter dem Motto „Mensch sucht Bett“ demnach auf ganz Berlin ausgeweitet werden.
Die Datenbank soll ähnlich funktionieren wie ein Hotelbuchungssystem, auf das Mitarbeiter in den Verwaltungen Zugriff haben. „Ziel ist es, die Lebenssituation wohnungsloser Menschen in unserer Stadt deutlich zu verbessern – unabhängig von Status und Herkunft“, so Strauß. Neben der Suchmöglichkeit für Unterkünfte sollen auch die Zuweisung der Menschen und die Abrechnung für die Kosten zentralisiert werden: „Ein wichtiges Kriterium dabei ist, dass die Unterkünfte einheitliche Standards und Qualitätsmerkmale erfüllen müssen und diese auch überprüft werden.“
Prognosen: Rund 47.000 Wohnungslose
Bislang sind die Bezirke für die Unterbringung zuständig. Strauß sagte, die Situation sei unübersichtlich: „Weder existieren einheitliche Mindeststandards noch einheitliche Qualitätsstandards. Das muss sich vor allem im Sinne der betroffenen Menschen ändern.“ Senatorin Elke Breitenbach (Linke) hatte im Sommer 2018 ein neues Konzept für die Unterbringung Wohnungsloser angekündigt mit der Datenbank als Kernthema. Damals waren rund 37.000 Menschen ohne festen Wohnsitz in Notunterkünften untergebracht, darunter etwa 6500 anerkannte Asylbewerber. Breitenbach verwies damals auf Prognosen, wonach in den kommenden Jahren in Berlin etwa 47.000 Menschen ohne feste Bleibe untergebracht werden müssen.

