Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin-Neukölln sind am Dienstagabend Polizisten angegriffen und mehrere Personen festgenommen worden. Die Kundgebung, die zunächst gegen 19 Uhr am Hermannplatz recht friedlich begonnen hatte, entwickelte sich zum späten Abend hin immer mehr zu einem aggressiven Protest.
Dabei wurden wiederholt israelfeindliche Parolen gerufen, rund 850 Demonstranten heizten die Stimmung mit „Free Palestine“-Gesängen auf und blockierten den Hermannplatz, woraufhin die Polizei-Präsenz nochmals verstärkt werden musste. Das bestätigte ein Polizeisprecher der Berliner Zeitung auf Anfrage. Später hätten Demonstranten dann Pyrotechnik gezündet und Polizisten bewusst provoziert. Es flogen auch einige Flaschen auf Beamte. Polizeikräfte lösten die Demo am Hermannplatz gegen 22 Uhr auf. Etwa 200 Teilnehmer waren am Ende noch dort. Der Polizeieinsatz wurde erst am frühen Mittwochmorgen beendet.
Pro-Palästina-Demonstration am Dienstagabend am Hermannplatz in Berlin-Neukölln. pic.twitter.com/Fox2ndBwzn
— Susanne Lenz (@LenzSusanne) May 28, 2024
Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei in Berlin, sagte am Abend: „Es ist legitim, gegen die Politik der israelischen Regierung zu protestieren. Aber wer Menschen mit Pyrotechnik, Flaschen oder anderen Wurfgeschossen angreift, missbraucht das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit und begeht Straftaten, für die es losgelöst vom Thema keinerlei Legitimation gibt. Unsere Gesetze sind keine Verhandlungsmasse, sie sind der Rahmen, der unser demokratisches Miteinander sichert.“
Arafat Abou-Chaker am Montagabend auf Palästina-Demo
Erst am Montagabend hatten nach Angaben der Berliner Polizei etwa 1000 Menschen am Alexanderplatz unter dem Motto „Stoppt das Abschlachten der Palästinenser!“ demonstriert. Der Berliner Clanchef Arafat Abou-Chaker teilte ein Foto von sich auf der Demo in seiner Instagram-Story. Zuvor hatte er den Aufruf zu der Veranstaltung verbreitet.
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