ÖPNV

Berlin: Maskenpflicht im Nahverkehr soll Anfang Februar enden

Am 2. Februar soll die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen in Berlin und Brandenburg enden. Die BVG äußert sich bisher zurückhaltend.

Die Maskenpflicht in den Berliner Öffis soll Anfang Februar fallen.
Die Maskenpflicht in den Berliner Öffis soll Anfang Februar fallen.Sabine Gudath

Die Maskenpflicht im ÖPNV in Berlin und Brandenburg soll bereits am 2. Februar fallen. Dies sei mit Berlin so abgestimmt worden, bestätigte Regierungssprecher Florian Engels am Freitag entsprechende Medienberichte. 

Engels zufolge soll die Entscheidung ab Mitternacht gelten. Darauf hätten sich beide Länder vorab verständigt. Die Beschlüsse dazu sollen am kommenden Dienstag (10. Januar) in den Landesregierungen gefasst werden. Bereits an diesem Dienstag hatten die beiden Länder gemeinsam die Aufhebung der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen im öffentlichen Nahverkehr vorgeschlagen.

Der Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit in Berlin teilte dazu am Freitag mit, es sei wichtig, dass Berlin und Brandenburg sich im Interesse der Bürgerinnen und Bürger beider Bundesländer und vor allem im Interesse der Nutzer des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg über einen gemeinsamen Termin verständigten. Unabhängig davon ruft die Senatsgesundheitsverwaltung dazu auf, mit dem gewohnten Verantwortungsbewusstsein weiterhin eine Maske zu tragen, wo es sinnvoll und angebracht sei. Das gelte zum Beispiel in öffentlichen Innenräumen. „Infektionen sind bis in das Frühjahr möglich. Masken schützen davor.“

Die BVG äußerte sich bislang zurückhaltend. Wie das Unternehmen auf Nachfrage bestätigte, tragen in den Fahrzeugen Beobachtungen zufolge über den Tag und alle Verkehrsmittel gesehen durchschnittlich rund 60 Prozent der Fahrgäste Maske. Die Einhaltung der Maskenpflicht werde nach wie vor durch Sicherheitskräfte kontrolliert.

In einigen Bundesländern ist die Maske im ÖPNV schon jetzt nicht mehr Pflicht

In einigen Bundesländern ist die Maske im Nahverkehr schon jetzt nicht mehr Pflicht. Bundesweit sind Corona-Masken bis zum 7. April für Fahrgäste im öffentlichen Fernverkehr und Besucher von Krankenhäusern und Pflegeheimen sowie Arztpraxen vorgeschrieben. Die Regeln könnten aber auch früher gekippt werden.

Den Sinn einer Maskenpflicht in der BVG hatten Mediziner zuvor bereits angezweifelt. So sagte der Reinickendorfer Amtsarzt Patrick Larscheid der Berliner Zeitung: „Die Maskenpflicht in der BVG ist medizinisch nicht mehr nachvollziehbar. Das Verhalten des Erregers und die Immunität der Bevölkerung rechtfertigen eine solche allgemeine Maßnahme nicht mehr. Wir werden dadurch nichts mehr verändern angesichts der Tatsache, dass rund 90 Prozent der Bevölkerung inzwischen eine Immunität aufgebaut haben.“

Mediziner zweifelt Sinn der Maskenpflicht bei BVG an

Der Mediziner findet es grundsätzlich begrüßenswert, ein Bewusstsein in der Bevölkerung für den Schutz der eigenen Gesundheit und jener der Mitmenschen zu schaffen. „Möglicherweise werden wir irgendwann den asiatisch-japanischen Weg einschlagen, dass wir sagen: Wenn wir erkältet sind, bewegen wir uns nur noch mit Maske in der Öffentlichkeit. Doch das hat nichts mit einer Regelung zu tun, die sich auf Argumente stützt, die schlichtweg nicht zutreffen.“

Unverständlich sei, warum sich die Politik so viel Zeit lasse: „Üblicherweise findet am Dienstag die Senatssitzung statt, am Samstag könnte ein entsprechender Beschluss in Kraft treten. Das hat während der Pandemie bisher so funktioniert, scheint jetzt aber ein Problem zu sein.“