Die Klimaaktivsten der „Letzten Generation“ haben ihre Proteste in Berlin am Montag an mehreren Kreuzungen fortgesetzt. Vereinzelt kam es auch zu körperlichen Auseinandersetzungen mit Autofahrern. Inzwischen sind die Straßen wieder frei.
Die Blockade an der Kreuzung Elsenstraße/Puschkinallee am Treptower Park, bei der die Demonstranten Häftlingskleidung trugen, ist am Mittag aufgehoben worden. Die Kreuzung Frankfurter Allee/Möllendorffstraße ist nach Angaben der Verkehrsinformationszentrale ebenfalls wieder frei. Auch die Räumung der Klimademonstranten von der Schilderbrücke auf der A100 in Richtung Neukölln ist am Nachmittag abgeschlossen worden, wie die Verkehrsinformationszentrale mitteilte. Dort klebten drei Aktivisten an einer Schilderbrücke.
Zu weiteren inzwischen aufgelösten Protestaktionen kam es auch am Bundesplatz, an der Wisbyer Straße, Ecke Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg sowie an der Yorckstraße, Ecke Mehringdamm.
„Letzte Generation“: Blockade von Flughäfen nicht ausgeschlossen
Einige der Demonstranten klebten sich auch fest. Es kam zu längeren Staus. Auf der Frankfurter Allee am Ringcenter in Friedrichshain gab es laut Polizei körperliche Auseinandersetzungen von Autofahrern mit Blockierern.
Die Häftlingskleidung trugen sie nach eigenen Angaben, um dagegen zu protestieren, dass Demonstranten in München wegen wiederholter Blockaden eingesperrt würden. Sie forderten von der Bundesregierung mehr Maßnahmen gegen den Klimawandel.
‼️Unsere Mitstreitenden sind im Gefängnis, der Protest in #Berlin geht weiter‼️
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) November 7, 2022
Diese Menschen hier bitten die Bundesregierung am Do um 10 Uhr zum Gespräch über erste Sicherheitsmaßnahmen im Klimanotstand zu erscheinen.
Liebe Bundesregierung – wegsperren oder reden? pic.twitter.com/xJesEXLtbe
Ungeachtet der stark zugenommenen Kritik an ihren Aktionen haben die Aktivisten der „Letzten Generation“ eine Ausweitung ihrer radikalen Proteste angekündigt. „Wir werden unseren Protest in alle Bereiche tragen, die von der Klimakatastrophe betroffen sein werden“, sagte die Aktivistin Carla Rochel am Sonntag im Sender RTL. Die Union tritt für eine Verschärfung des Strafrechts für Klimaaktivisten ein. Dies stößt in der Ampelkoalition jedoch auf Ablehnung.
Rochel sagte in der Sendung „Stern TV“ am Sonntag, ihre Bewegung befinde sich nicht in einem „Beliebtheitswettbewerb“: Es gehe den Aktivistinnen und Aktivisten „nicht darum, gemocht zu werden – sondern darum, dass der Gesellschaft bewusst wird, dass wir in eine Klimakatastrophe rasen“.



