Kalifornien-Ein Sonnensturm kann ausreichen, um das Internet kaputt zu machen. Wenn es im All so richtig kracht, hat das auch Auswirkungen auf die Erde, weil ihr magnetischer Schutzschild nicht immer und nicht alles abhalten kann. Normalerweise schützt das Magnetfeld die Erde, aber heftige Sonnenstürme können stärker sein. So wie 1859, als eine Eruption für brennende Telegrafendrähte sorgte und die Polarlichter sogar in Kolumbien zu sehen waren – also in der Nähe des Äquators. Es ist als Carrington-Ereignis berühmt.
Selbst weniger extreme Sonnenstürme sind auf der Erde spürbar: Im März 1989 fiel das Stromnetz im kanadischen Quebec für ganze neun Stunden aus. Die Energie eines extremen Sonnensturmes betrifft aber nicht nur die Stromversorgung, wie die Computerwissenschaftlerin Sangeetha Abdu Jyothi von der University in California (Irvine) herausgefunden hat: Die Assistenzprofessorin hat untersucht, inwieweit das Internet gegen Sonnenstürme gewappnet ist.
Internet-Kabel sind ungeschützt
Die ernüchternde Antwort: Leider so gar nicht. Die Wissenschaftlerin warnt vor einer Internet-Apokalypse: „Unsere Infrastruktur ist nicht auf ein extremes Vorkommen dieser Art vorbereitet“, sagte sie dem Magazin Wired.
Sollte es zu einem heftigen Sonnensturm kommen, könnte das Internet für Monate ausfallen, und zwar weltweit. Betroffen seien vor allem Unterwasserkabel, die beschädigt werden könnten. Denn sie sind mit sogenannten Repeatern ausgestattet, die in regelmäßigen Abständen das Signal verstärken. Fällt nur ein Repeater aus, ist die gesamte Verbindung tot. Glasfaserkabel seien besser geschützt, so die Expertin, weil sie nicht von geomagnetischen Strömen beeinflusst werden.
Grundsätzlich sind Länder, die näher an den (magnetischen) Polen liegen, gefährdeter als Länder in Äquatornähe. Es könnte die USA also härter treffen als Asien. Darüber hinaus könnten bei einem Sonnensturm auch Geräte beschädigt werden, die die Erde umkreisen und so beispielsweise Satellitenortung möglich machen.



