Berlin

„Null Toleranz bei Waffen“: Berlin verschärft Maßnahmen nach Schuss-Serie

Nach mehreren Schuss-Vorfällen in Berlin will Innensenatorin Iris Spranger härter gegen illegale Waffen vorgehen. Neue Verbotszonen sind geplant.

Iris Spranger (SPD), Innensenatorin von Berlin
Iris Spranger (SPD), Innensenatorin von BerlinWolfgang Kumm/dpa

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat ein entschiedeneres Vorgehen gegen den illegalen Einsatz von Schusswaffen angekündigt. „Dass Kriminelle in Berlin ihre Streitigkeiten vermehrt mit Schusswaffen austragen, überschreitet eine rote Linie und ist nicht hinnehmbar“, erklärte Spranger am Freitag. Sie betonte: „Meine Position ist klar – null Toleranz gegenüber illegalem Waffenbesitz. Jeder Missbrauch von Waffen wird konsequent verfolgt.“

Als Innensenatorin sei ihre oberste Priorität die Sicherheit und der Schutz der Berlinerinnen und Berliner sowie der Einsatzkräfte. Teil der Gesamtstrategie zur Bekämpfung von Gewaltstraftaten sei es, die Verfügbarkeit illegaler Waffen zu reduzieren, sagte Spranger. Dabei gebe es bereits erste Fortschritte.

Mehr Kontrollen und neue Eingriffsmöglichkeiten

Ein zentraler Bestandteil der Strategie seien Waffen- und Messerverbotszonen. Zudem habe die Berliner Polizei eine „Besondere Aufbauorganisation“ mit rund 100 Beamtinnen und Beamten eingerichtet, die gezielt gegen bewaffnete Tätergruppen vorgehen solle. Parallel prüfe die Innenverwaltung weitere rechtliche Schritte, um Ermittlungs- und Eingriffsmöglichkeiten auszuweiten. „Berlin duldet keine Waffengewalt“, betonte Spranger.

Hintergrund sind mehrere Schusswaffen-Vorfälle der vergangenen Wochen. Erst am Donnerstag war ein Mann vor einem Lokal in Kreuzberg durch Schüsse verletzt worden, die Polizei ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Eine Mordkommission übernahm den Fall. Insgesamt rückten die Einsatzkräfte allein in diesem Monat zu sieben Einsätzen aus, bei denen geschossen wurde oder Schüsse angedroht wurden – ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vormonaten.