Unfall

Berlin: Diplomatenwagen rammt 1,8 Millionen Euro teures Feuerwehrauto

Das angeblich modernste Feuerwehrauto der Welt wurde am Samstagmorgen bei einem Unfall schwer beschädigt. Ein Kind und ein Mann wurden verletzt. 

Die Berliner Feuerwehr präsentierte vor zwei Jahren das angeblich modernste Feuerwehrauto der Welt. Am Samstag wurde es bei einem Unfall erheblich beschädigt.  
Die Berliner Feuerwehr präsentierte vor zwei Jahren das angeblich modernste Feuerwehrauto der Welt. Am Samstag wurde es bei einem Unfall erheblich beschädigt. Bernd Friedel

Das fast nur mit Strom betriebene Löschfahrzeug der Berliner Feuerwehr ist auf einer Einsatzfahrt in Berlin-Mitte mit einem Wagen eines chinesischen Diplomaten zusammengestoßen und beschädigt worden. 

Wie die Polizei am Samstagnachmittag mitteilte, war das hochmoderne Löschfahrzeug um 9.40 Uhr mit Blaulicht und Martinshorn auf der Voltairestraße unterwegs. Auf Höhe der Alexanderstraße fuhr es bei roter Ampel über die Kreuzung, woraufhin es zum Zusammenstoß mit einem von rechts kommenden Diplomatenwagen kam.

Sechsjähriges Mädchen erleidet wohl Schädel-Hirn-Trauma

Eine in dem Pkw sitzende Sechsjährige kam mit Verdacht eines Schädel-Hirn-Traumas zur stationären Behandlung in eine Klinik, so die Polizei. Der 40-jährige Autofahrer und der 22-jährige Fahrer des Löschfahrzeugs blieben unverletzt. Der 56-jährige Beifahrer des Löschfahrzeugs zog sich leichte Verletzungen am Rücken zu und kam ebenfalls in ein Krankenhaus. Seine Kollegen kamen mit dem Schrecken davon.

Wegen der Unfallaufnahme kam es bis etwa 12 Uhr zu Sperrungen. Auf Twitter war ein Foto der stark beschädigten Fahrzeuge zu sehen. Der Unfall ereignete sich in der Nähe der Feuerwache in der Voltairestraße.

Das große und schwere Fahrzeug wird seit Ende 2020 erprobt. Das moderne Fahrzeug sei der ganze Stolz der Behörde, schreiben Feuerwehrleute in den sozialen Medien. Mit reinem Akkubetrieb soll es bis zu eineinhalb Stunden unterwegs sein können. Beim Löschen von Bränden soll die gesamte Technik samt den Pumpen, die den hohen Druck für Schläuche und Spritzen erzeugen, von Elektromotoren angetrieben werden. Der Akku wird in der Bereitschaftszeit auf der Feuerwache über ein Schnellladesystem geladen. Außerdem hat das Fahrzeug einen Dieselmotor, der bei langen Einsätzen den nötigen Strom erzeugt.

Die Kosten dieses völlig neu entwickelten Feuerwehrautos beliefen sich auf 1,8 Millionen Euro. Ab Februar 2021 erfolgte eine 13-monatige Testphase in Berlin, in der das Fahrzeug etwa 1600 Mal zu Einsätzen gefahren sei, hieß es bei einer Bilanz-Pressekonferenz im September.