Beim Tag der offenen Tür

Brust raus: Aktivistinnen entblößen sich vor Kanzler Scholz

Demonstrantinnen ziehen sich im Regierungsviertel neben Olaf Scholz aus. Der Kanzler ist kurz irritiert – und setzt dann ein verschmitztes Lächeln auf.

Zwei Demonstrantinnen entblößen ihre Brüste neben Bundeskanzler Olaf Scholz.
Zwei Demonstrantinnen entblößen ihre Brüste neben Bundeskanzler Olaf Scholz.AFP/Jens Schlüter

Politische Aktivistinnen haben am Sonntag beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung einen Auftritt von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gestört. Zwei Demonstrantinnen zogen ihre Hemden aus und protestieren „oben ohne“ mit dem Slogan „Gas embargo now“ auf ihrer Haut. Zudem warfen sie farbige Spielgeldscheine um sich. Scholz wirkte kurz überrascht, nahm es aber gelassen und lachte in die Kameras. Polizisten führten die barbusigen Frauen ab und der Politiker sprach weiter.

Tausende Menschen waren am Sonntag ins Berliner Regierungsviertel geströmt. Vor dem Bundeskanzleramt bildeten sich lange Schlangen. Kanzler Scholz, Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und andere Ministerinnen und Minister stellten sich den Fragen von Bürgern und präsentierten ihre Arbeit. Die im August üblichen Tage der offenen Tür der Regierung hatten wegen der Corona-Pandemie zwei Jahre pausiert. Erstmals stellte sich in dem Rahmen nun die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP vor – unter dem Motto „Demokratie lädt ein“.

Kritiker der Corona-Politik riefen zu Protest-Aktionen auf

Nicht nur im Garten des Kanzleramts drängten sich interessierte Bürgerinnen und Bürger bei heiterem Sommerwetter dicht an dicht. Bereits am Samstag hatten Ministerien und Behörden ihre Türen für Besucher geöffnet, am ersten Tag allerdings zeitweilig bei Regen. Die Regierung zog am Samstagabend eine positive Zwischenbilanz, nannte aber keine Besucherzahlen.

In Social-Media-Kanälen von Verschwörungsideologen und Gegnern der staatlichen Anti-Corona-Maßnahmen war vereinzelt dazu aufgerufen worden, die Veranstaltung für Unmutsbekundungen zu nutzen. Bei einem Auftritt von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) am Samstag gab es vereinzelt Zwischenrufe wie „Das ist eine Lüge“ und „Das stimmt doch nicht.“