Ein Bergsteiger hat in Österreich seinen geschwächten Begleiter zurückgelassen und ist allein weitergegangen. Ein weiterer Wanderer entdeckte den 64-Jährigen am späten Sonntagabend am Zustieg zum Ingolstädter Haus im Salzburger Land. Der Mann befand sich rund 1950 Metern Höhe.
Der Wanderer alarmierte die Bergrettung und gab an, seinen Begleiter zu vermissen. Denn dieser war ohne ihm einfach weitergegangen. Daraufhin hätten die Bergretter eine Suche gestartet, hieß es in der Mitteilung der Bergrettung. Demnach informierte der Einsatzleiter auch den Wirt des Ingolstädter Hauses, der den herzlosen Begleiter des 64-Jährigen schließlich schlafend in der Hütte fand.
Für den Einsatz hatte der Mann kein Verständnis: „Wir haben ihn aufgeweckt, aber er hatte keinerlei Einsicht“, sagte der Einsatzleiter. Der Mann sei der Meinung gewesen, dass sein Begleiter „auch alleine zurechtkommen müsse“. Die Bergretter brachten den 64-Jährigen ins Tal. Insgesamt seien sie 16 Stunden lang im Einsatz gewesen. Dass man jemanden zurücklasse, ohne sich zu kümmern und im Dunklen, sei schon ein ungewöhnlicher Fall, sagte der Sprecher.
Vorfall erinnert an unterlassene Hilfeleistung am K2



