Wirtschaft

Automobilindustrie: BMW überrascht mit neuen Quartalszahlen

Viele Autobauer kämpfen mit Umsatzeinbußen. Vor einem Jahr verzeichnete auch BMW einen Gewinneinbruch - jetzt gibt es neue Zahlen aus München.

Rohkarossen fahren im Zentralgebäude über die Büroarbeitsplätze zum nächsten Produktionsschritt im BMW Group Werk Leipzig.
Rohkarossen fahren im Zentralgebäude über die Büroarbeitsplätze zum nächsten Produktionsschritt im BMW Group Werk Leipzig.Jan Woitas/dpa

Der Autohersteller BMW hat seinen Gewinn im dritten Quartal mehr als verdreifacht. Das Unternehmen verdiente nach eigenen Angaben rund 1,7 Milliarden Euro. Noch im Vorjahr hatte BMW mit Problemen bei einem von Continental gelieferten Bremssystem zu kämpfen. Deswegen konnten nicht so viele Autos wie geplant ausgeliefert werden, wie die Zeit berichtet. Damals hatte der Gewinn unter einer halben Milliarde Euro gelegen.

Im abgelaufenen Quartal sank der Umsatz zugleich um 0,3 Prozent auf 32,3 Milliarden Euro, wie der Münchner Konzern mitteilte. Der Umsatz lag damit unter den Erwartungen der Analysten. Die für BMW wichtige Gewinnmarge im Autogeschäft verbesserte sich indessen um 2,9 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent.

BMW-Chef Oliver Zipse ist zufrieden: Mit diesen Zahlen sei der Konzern auf Kurs, seine Ziele für 2025 zu erreichen. Auch die europäischen CO₂-Vorgaben werde man im laufenden Jahr erfüllen. BMW habe gezeigt, „wie robust und tragfähig unser Geschäftsmodell ist“.

Im Vergleich mit der Konkurrenz steht BMW gut da

Insgesamt erzielte BMW in den ersten drei Quartalen bislang 5,7 Milliarden Euro Gewinn nach Steuern. Im Vergleich zur Konkurrenz steht BMW in der derzeitigen Krise innerhalb der Branche damit gut dar. Mercedes verzeichnet nach neun Monaten einen Gewinn von 3,9 Milliarden. Der deutlich größere Volkswagen-Konzern mit den Töchtern Audi und Porsche kommt nur auf 3,4 Milliarden. Davon entfallen knapp 2,1 Milliarden Euro Gewinn auf Audi. Porsche liegt nur noch knapp in den schwarzen Zahlen.

„Mercedes hat sich mit seinem zu starken Fokus auf Luxus verspekuliert, Porsche hat zu stark und schnell auf Elektromobilität gesetzt“, sagte Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Beide Hersteller distanzieren sich nun wieder von diesen Strategien. Audi leide immer noch an den Nachwirkungen der Dieselkrise. VW sei „mit seinem Stellenabbau beschäftigt.“

„Dass BMW im Vergleich mit dem Rest der deutschen Hersteller noch am besten dasteht, liegt auch daran, dass sie eine stabile Langzeitstrategie verfolgen“, so Dudenhöffer.