Frankreich

Unruhen in Paris nach PSG-Sieg im Champions-League-Finale: Hunderte Festnahmen

Während PSG in München einen historischen Sieg im Champions-League-Finale gegen Inter Mailand feiert, kommt es in Paris teils zu Ausschreitungen.

Ein Mann flieht vor Tränengas während der Zwischenfälle auf der Avenue des Champs-Élysées nach dem Champions-League-Finale zwischen PSG und Inter Milan.
Ein Mann flieht vor Tränengas während der Zwischenfälle auf der Avenue des Champs-Élysées nach dem Champions-League-Finale zwischen PSG und Inter Milan.Thomas Padilla/dpa

Während des Endspielsiegs von Paris Saint-Germain gegen Inter Mailand in der Champions League ist es in der französischen Hauptstadt zu chaotischen Szenen und Festnahmen gekommen. Wie die Polizeipräfektur mitteilte, sind im Umfeld der Feierlichkeiten fast 300 Personen festgenommen worden, einige davon, weil sie Feuerwerkskörper bei sich trugen.

In der zweiten Halbzeit, als PSG bereits mit zwei Toren führte, setzte die Polizei einen Wasserwerfer auf der Place de l’Étoile ein. Ziel war es, zu verhindern, dass Menschenmengen sich dem Arc de Triomphe näherten – ein Bereich, der den gesamten Abend über für Fußgänger und Fahrzeuge gesperrt war. Die Behörden begründeten den Einsatz mit einem massiven Druck von Personen auf die Absperrungen. Es sei gezielt provoziert worden, so die Polizeipräfektur in einer Mitteilung: „Störer auf den Champs-Élysées suchen die Konfrontation, bewerfen Einsatzkräfte wiederholt mit Feuerwerkskörpern und anderen Wurfgeschossen.“

Zudem haben laut Polizei mehrere Dutzend Personen versucht, in ein Sportgeschäft auf den Champs-Élysées einzudringen. Etwa 30 der insgesamt rund 200 Festnahmen erfolgten in diesem Zusammenhang, teils innerhalb, teils im unmittelbaren Umfeld des Ladens.

Kurz vor 23 Uhr wurde außerdem im Bereich Porte de Saint-Cloud ein Fahrzeug in Brand gesetzt, wie die Polizei bestätigte. Auch rund um den Prinzenpark musste die Feuerwehr mehrfach eingreifen, um kleinere Brände zu löschen – unter anderem brennende E-Bikes.

Außerhalb der Champs-Élysées sei es laut Polizeipräfektur zu „sehr wenigen Spannungen“ gekommen. Die Einsatzkräfte griffen demnach gezielt ein, um Störer systematisch zurückzudrängen. In einem Beitrag auf der Plattform X verurteilte Innenminister Bruno Retailleau das Verhalten der Randalierenden scharf. Es handele sich um „Barbaren, die in die Straßen von Paris gekommen sind, um Straftaten zu begehen und die Einsatzkräfte zu provozieren“. Die wahren PSG-Fans hingegen „freuten sich über das großartige Spiel ihrer Mannschaft“, so der Minister.

Insgesamt waren in Paris und der umliegenden Metropolregion rund 5.400 Polizisten und Gendarmen im Einsatz, während PSG in München mit einem souveränen 2:0-Erfolg erstmals die Champions League gewinnen konnte.