USA

Ausländische Studenten in den USA: Bewerber müssen Social-Media-Profile „öffentlich“ machen

Das US-Außenministerium vergibt wieder Visa-Termine für ausländische Studenten. Bewerber müssen allerdings ihre Accounts nach „feindseligen“ Aussagen über die USA durchleuchten lassen.

Wer in den USA studieren möchte und aus dem Ausland kommt, muss künftig seine Aktivitäten im Internet untersuchen lassen.
Wer in den USA studieren möchte und aus dem Ausland kommt, muss künftig seine Aktivitäten im Internet untersuchen lassen.Elisa Schu/dpa

Das US-Außenministerium hat angekündigt, Visa-Termine für ausländische Studenten wieder aufzunehmen und ihre Aktivitäten in den sozialen Netzwerken zu prüfen. Dazu werde nun von den Bewerbern wird erwartet, dass sämtliche ihrer Social-Media-Profile auf „öffentlich“ eingestellt sind, wie es in einem Bericht des Wall Street Journal heißt. „Die verstärkte Überprüfung der sozialen Medien wird sicherstellen, dass wir jede einzelne Person, die versucht, unser Land zu besuchen, ordnungsgemäß überprüfen“, sagte ein hoher Beamter des Außenministeriums.

Die Konsularbeamten werden dem Bericht zufolge nach Anzeichen von „Feindseligkeit gegenüber den Vereinigten Staaten“ Ausschau halten. Wenn Antragsteller ihre Social-Media-Konten nicht für die Öffentlichkeit zugänglich machen, wird dies vom Außenministerium als Versuch gewertet, bestimmte Aktivitäten zu verbergen oder zu umgehen.

Im vergangenen Monat hatte die US-Regierung verkündet, dass sie keine neuen Bewerbungsgespräche für Studentenvisa ansetzen würde, während sie neue Überprüfungsstandards, einschließlich zu den Social-Media-Konten der Antragsteller, vorbereitet. Der neue Leitfaden dazu wurde nun veröffentlicht.

Besonders Harvard-Uni im Fokus des Streits um ausländische Studenten

Seit dem Amtsantritt Trumps hat die Regierung zunehmend Universtäten ins Visier genommen. Sie hatte etwa mehrere Universitäten, denen sie eine linksliberale Ausrichtung vorwirft, finanziell unter Druck gesetzt und ihnen unter anderem abverlangt, Diversitätsprogramme zu stoppen.

Besonders scharf geht sie mit der Eliteuniversität Harvard um, die sich von Anbeginn weigerte, die Vorgaben durchzusetzen. Im Mai kündigte das Heimatschutzministerium dann an, es werde der Harvard-Universität die Zulassung ausländischer Studenten komplett entziehen, weil es der Meinung sei, die Ivy-League-Schule habe es versäumt, ein sicheres Campus-Umfeld für Studenten, insbesondere für jüdische, zu schaffen.

Das Ministerium behauptete, dass viele „antiamerikanische, pro-terroristische Hetzer“ auf dem Campus ausländische Studenten seien. Ein Bundesrichter setzte die Suspendierung jedoch einige Tage später vorübergehend außer Kraft.