Bericht

Auktionshaus in Neuss wollte Judenstern und Briefe von KZ-Häftlingen versteigern, Polen protestierte

Ein Neusser Auktionshaus wollte einen Judenstern und Briefe von KZ-Häftlingen und deren Angehörigen versteigern. Das internationale Auschwitz-Komitee und Polens Präsident reagierten.

Der polnische Präsident Karol Nawrocki
Der polnische Präsident Karol NawrockiAFP/WOJTEK RADWANSKI

Das Internationale Auschwitz-Komitee hatte ein Neusser Auktionshaus aufgefordert, seine für Montag geplante Auktion mit Zeugnissen des Holocaust abzusagen. Die angekündigte Versteigerung persönlicher Dokumente von NS-Opfern werde von Holocaust-Überlebenden und ihren Angehörigen als „zynisches und schamloses Unterfangen“ gewertet, teilte IAK-Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner in Berlin mit.

Das Leid aller Menschen, die von den Nazis verfolgt und ermordet wurden, werde aus kommerziellem Interesse missbraucht. Dokumente der Verfolgung und des Holocaust gehörten den Familien der Verfolgten. Sie sollten in Museen oder in Ausstellungen von Gedenkstätten ausgestellt und nicht zu Handelsobjekten degradiert werden. „Wir fordern die Verantwortlichen des Auktionshauses auf, menschlichen Anstand zu bewahren und die Auktion abzusagen“, so Heubner.

Berliner Zeitung

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