Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat vor einem Zusammenbruch des Rentensystems gewarnt und das geplante Bürgergeld kritisiert. Wir brauchen eine „große Sozialreform“, die die Dimension der Wirtschafts- und Sozialreformen nach der Wiedervereinigung habe, sagte Dulger der „Bild am Sonntag“. „So wie unsere Sozialversicherungen heute funktionieren, werden sie in den kommenden fünf Jahren nicht mehr funktionieren“, mahnte er. „Die Kosten werden explodieren.“
Besonders dringend bedürfe es einer „Sanierung der Altersvorsorge“, sagte der Arbeitgeberpräsident weiter. „Die Finanzierung unseres Rentensystems steht vor dem Zusammenbruch.“ Konkret schlägt Dulger vor, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln. „Es darf nicht sein, dass die weiter wachsende Lebenserwartung zu einem immer noch längeren Ruhestand führt.“
Dulger: „Brauchen Prognosen wie in der Klimapolitik“
Um die Wichtigkeit des Themas zu verdeutlichen, brauche es „in der Sozialpolitik Prognosen wie in der Klimapolitik“, so Dulger weiter. „Die Bundesregierung sollte regelmäßig über die künftige Entwicklung der Sozialbeiträge berichten. So wird der Handlungsdruck für alle sichtbar.“ Die Reform der sozialen Sicherungssysteme sei sicherlich ähnlich herausfordernd wie die Energiewende, „aber zweifelsfrei genauso wichtig für die Generationengerechtigkeit“.


