Während sich im unmittelbar vor der Räumung stehenden Kohledorf Lützerath zunehmend hitzige Szenen zwischen Polizeikräften und Aktivisten abspielen, geben die Besetzer auf ihren Social-Media-Kanälen ungewöhnliche Einblicke in den Alltag im Protestcamp. In einem Spendenaufruf bei Instagram veröffentlichte die Initiative „Lützi bleibt!“ am Montagabend eine Liste mit vor Ort benötigten Utensilien – die Zahl der Unterstützer ist zuletzt stark gewachsen. Neben Megafonen und Karabinern seien auch Kondome gerade Mangelware.
„Weitere Dinge die gebraucht werden“, heißt es in dem Spendenaufruf an die über 33.000 Follower der Initiative. „Megafone, Kletterzeug: Karabiner, Klettergurte, 8en, Reepschnur 6mm, Bandschlingen. Planen, Kartenspiele, Zahnbürsten und Kondome.“ Wenngleich die Medienöffentlichkeit erst in den vergangenen Wochen immer mehr den Blick nach Lützerath wendet, leben einige Aktivisten schon seit über einem Jahr in dem besetzten Dorf.

Lützerath: „Polizeigewalt“ und Partyvideos
Die eigentümliche Dualität des Alltags im Klimacamp zieht sich durch viele Posts der Aktivisten. So zeigt ein Video mit der Unterschrift „See the truth: Polizeigewalt“ – ebenfalls in der Instagram-Story der Initiative gepostet – mehrere Polizisten in Schutzmontur, die sich mit voller Wucht in eine Reihe schreiender Aktivisten werfen.
Direkt darauf folgt ein Clip, auf dem einige Aktivisten beim abendlichen Feiern im Zelt zu sehen sind. Sie jubeln und tanzen ausgelassen, einer hat eine zur Musik rot blinkende Fahrradleuchte auf dem Kopf. Unmittelbar danach folgen wieder Statements und teils drastische Mitschnitte von Zusammenstößen mit der Polizei.



