Griechenland

Adidas-Werbeaktion mit Drohnen über der Akropolis löst Shitstorm aus

Eine Adidas-Drohnenshow über dem Parthenon hat in Griechenland für Empörung gesorgt. Das Kulturministerium will klagen. Was hat es damit auf sich?

Eine Adidas-Lichtshow mit Drohnen über der Akropolis hat in Griechenland Empörung ausgelöst.
Eine Adidas-Lichtshow mit Drohnen über der Akropolis hat in Griechenland Empörung ausgelöst.X

Eine Lichtshow mit Drohnen des Sportartikelherstellers Adidas über der Athener Akropolis hat in Griechenland Empörung ausgelöst. Wie das griechische Kulturministerium am Freitag mitteilte, werde eine Strafanzeige „gegen alle Verantwortlichen wegen Verstoßes gegen das Archäologengesetz“ eingereicht.

„Zudem steht das Ministerium in Kontakt mit der Zivilluftfahrtbehörde, um zu prüfen, ob das Genehmigungsverfahren für den Drohnenüberflug gemäß der geltenden Gesetzgebung eingehalten wurde“, heißt es in der Mitteilung.

Zuvor hatten Videos in sozialen Netzwerken für Aufsehen gesorgt, die unter anderem einen riesigen Sportschuh über der Akropolis zeigten – scheinbar so positioniert, als würde er auf den Parthenon treten. Die Empörung ließ nicht lange auf sich warten. Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen?

Griechischen Medienberichten zufolge hatte die Verwaltung des Zappeion, eines der symbolträchtigsten Gebäude Athens, dem Unternehmen Adidas eine Fläche zur Verfügung gestellt, um eine Drohnenshow durchzuführen, und zwar für eine Gebühr von lediglich 380 Euro. Besonders brisant: Den Berichten zufolge waren die griechischen Behörden bereits Wochen zuvor über den Plan informiert worden, reagierten jedoch erst nach dem öffentlichen Aufschrei.

Die Oppositionspartei Syriza hat Adidas sowie die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia in scharfen Worten kritisiert. „Das Bild eines Sportschuhs, der im Rahmen einer Drohnenshow auf der Akropolis zu ‚treten‘ scheint, stellt eine beleidigende Kommerzialisierung des Kerns unseres kulturellen Erbes dar“, heißt es in einer Mitteilung der Linkspartei.

Syriza verweist dabei auch auf einen aktuellen Kontrast: Das griechische Kulturministerium habe kürzlich dem Oscar-nominierten Regisseur Giorgos Lanthimos die Drehgenehmigung für Filmaufnahmen auf der Akropolis verweigert.