Der ADAC hat vor massiven Auswirkungen spontaner Brückensperrungen auf Verkehr und Wirtschaft gewarnt. In einer Modellstudie untersuchte der Automobilclub fünf sanierungsbedürftige Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen und simulierte, welche Folgen ein plötzlicher Ausfall hätte. Das Ergebnis: Zeitverluste, Umwege und volkswirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe. Auch in Berlin und Brandenburg gibt es zahlreiche Bauwerke, die in den kommenden Jahren saniert oder ersetzt werden müssen – darunter die Ringbahnbrücke an der A100.
Als Beispiel analysierte der ADAC die Donaubrücke Sinzing bei Regensburg. Eine Sperrung dort würde Umwege von bis zu 30 Kilometern und jährliche Schäden von rund 75 Millionen Euro verursachen. „Schäden an Brücken müssen so schnell wie möglich behoben werden“, sagte Alexander Kreipl, verkehrspolitischer Sprecher des ADAC Südbayern. Das gelte besonders für Regionen mit hoher Verkehrsbelastung.
8000 Brücken sanierungsbedürftig
Laut ADAC müssen allein auf deutschen Autobahnen bis 2040 rund 8.000 Brücken erneuert oder instand gesetzt werden. Viele stammen noch aus den 1960er- und 1970er-Jahren und sind für die heutigen Verkehrsmengen nicht ausgelegt. Immer wieder kommt es zu spontanen Sperrungen, weil die Tragfähigkeit nicht mehr gewährleistet ist – wie etwa an der Talbrücke Rahmede auf der A45 oder an Berliner Bauwerken.
