Brutal Berlin

Das Lesen der anderen: Wie ich mich bei Social Reading als  Boomer-Schwein outete

Bei einer Lesereihe in der Nähe des Hauptbahnhofs merkte ich mal wieder, warum ich in Berlin nicht mehr gerne unter Menschen gehe.

Das Lesen der anderen: Beim Social Reading kommt zusammen, was nicht zusammenpasst.
Das Lesen der anderen: Beim Social Reading kommt zusammen, was nicht zusammenpasst.Fotoillustration: Roshanak Amini/Berliner Zeitung am Wochenende. Bilder: Imago, Unsplash

„Dann geh doch mal wieder raus!“, wurde ich neulich von einem Bekannten gerügt. „Berlin hat so viel zu bieten. Du musst einfach nur offen sein, dann lernst du auch neue Menschen kennen!“

Ich hatte meine Befürchtung geäußert, körperlich und moralisch zu verwahrlosen, weil meine Tochter für den Rest der Sommerferien zu ihrer Mutter gefahren war. Vier Wochen lang hatte ihre Anwesenheit dafür gesorgt, dass ich sozial eingebunden war. Wie waren spazieren und schwimmen, haben eingekauft und gekocht. Ich fühlte mich wie ein vollwertiges Mitglied unserer Gesellschaft.

Berliner Zeitung

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