Schule

Streit um Betreuung in der Schule: Wenn die siebenjährige Lou hüpft, könnte sie sterben

Das Mädchen hat eine seltene Krankheit, und die Familie kämpft dafür, dass sie weiterhin zur Schule gehen kann. Doch der Streit mit den Behörden zieht sich in die Länge.

Vater und Tochter: Norbert Eschert hilft seiner Tochter Lou.
Vater und Tochter: Norbert Eschert hilft seiner Tochter Lou.Emmanuele Contini/Berliner Zeitung

Pferde, Pferde, überall Pferde. Lou mag Pferde – die Siebenjährige liebt diese Tiere geradezu. Das ist nicht ungewöhnlich in ihrem Alter. Und so hängt an der Tür zu ihrem Zimmer ein riesiges Poster: der Kopf eines Schimmels. Im kleinen Garten hinterm Haus in Finowfurt nördlich von Berlin stehen gleich drei Pferde auf der Wiese, dazu zwei Ponys im Stall. Doch die Pferde sind nicht echt. Sie sind aus Holz. Und das hat einen sehr ernsten Grund: Lou darf einfach nicht auf einem echten Pferd reiten.

Das ist ziemlich ungewöhnlich: Die Siebenjährige mit den langen braunen Haaren hat eine sehr seltene neurologische Erkrankung am Kleinhirn. Im Extremfall könnte ein Sturz für sie tödlich enden. Nicht nur das Kind und die Eltern haben Angst – die Diagnose ist amtlich anerkannt. In einem Schreiben des Landkreises Barnim zu ihrem Schulalltag heißt es: „Explizit sollen jegliche körperliche Anstrengungen und Gefahren, wie Sprünge, Stürze, Klettern, Rollen und Ähnliches, verhindert werden, um etwaige dadurch verursachte Folgeschäden abzuwenden.“

Berliner Zeitung

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