Berlin-Am Samstag schon Lust, ins höchste Christenfest reinzufeiern? Am Sonntag auf der Suche nach ein bisschen Abstand, nachdem sich für den familiären Oster-Brunch zusammengerissen wurde? Am Montag immer noch nicht genug – und am Dienstag noch keine Lust auf Arbeitswoche? Wie gut, dass wir in Berlin sind! Hier wird bekanntlich immer irgendwo gefeiert, erst recht an langen Wochenenden. Da fällt es manchmal gar nicht so leicht, sich für einen Club oder eine Party zu entscheiden. Wir zeigen, wer in den kommenden Tagen wo am besten feiert.
Für Entspannte: Trinken und Ausblick genießen im Klunkerkranich
Zwar zeigen die Wetter-Apps für das gesamte Osterwochenende nicht gerade sommerliche Temperaturen an – aber eingefleischte Berliner Freiluft-Feiernde wird das natürlich kaum beeindrucken. Sie dürften sich das ganze Wochenende hindurch immer mal wieder auf dem Parkdeck der Neukölln-Arkaden einfinden, um die raren Sonnenstunden immerhin mit einem Kaltgetränk zu garnieren. Denn der dort beheimatete Klunkerkranich hat schon lange vor der Open-Air-Saison geöffnet – mit der „Blütezeit“, die schon seit Gründonnerstag und noch bis Ostermontag läuft.
Blütezeit im Klunkerkranich auf dem Parkdeck der Neukölln-Arkaden, Karl-Marx-Straße 66 in Neukölln. Bis Montag täglich ab 16 Uhr, der Eintritt kostet 2 bis 5 Euro, mehr Infos gibt es hier.
Für Zartbesaitete: House- und Italo-Sounds im Zenner
Darf’s ein bisschen softer sein? Wer am Ostersamstag nicht zu harten Techno-Sounds schranzen, sondern lieber ein bisschen flatteriger unterwegs sein will, dürfte im Zenner ganz gut aufgehoben sein. Dort findet ab 20 Uhr die Veranstaltung „Nautilus X Zenner“ statt. Wie der Partyname schon ankündigt, wird die Eventlocation auf der Revaler Straße von der Nautilus-Crew bespielt, die für ausgelassenen House und Italo-Disco, für 80s-Tracks und Synth-Pop bekannt ist. Die Tickets zum Preis von 20 Euro pro Person können online geordert werden.
Nautilus X Zenner im Zenner, Revaler Straße 99 in Friedrichshain. Samstag ab 20 Uhr, Tickets können hier bestellt werden.
Für Nostalgiker: Im Bulbul feiern wie im Farbfernseher
Nee was war das schön, damals, als man noch ordentlich im Farbfernseher versumpfen konnte. Irgendwann aber – als dauerhaft-Versumpfter weiß man das genaue Datum freilich nicht mehr – musste diese hübsche kleine Tanz-Bude auf der Skalitzer Straße schließen. Längst aber wird der Ort wieder bespielt, er heißt nun Bulbul Berlin. Auf der Studio-Sixtynine-Party am Samstag Teil des Lineups: Jemand, der sich Gurkengünther nennt, und auf Soundcloud so housy klingt wie die besten Farbfernseher-Zeiten. Ob’s wirklich so schön wie früher wird? Müsste man mal ausprobieren.
Studio Sixtynine im Bulbul Berlin, Skalitzer Straße 114 in Kreuzberg. Samstag ab 22 Uhr, das komplette Lineup gibt es hier.
Für Andersfeiernde: Im Badehaus mal Techno-Pause machen
Es soll ja Menschen in Berlin geben, die überhaupt nicht elektronische Musik hören. Und die dementsprechend auch nicht von Donnerstag bis Dienstag irgendwo auf Pille rumzappeln. Für sie – und all jene, die auch mal ein rausch- und rummeltechno-freies Wochenende ausprobieren wollen – gibt es am Samstag eine Veranstaltung im Badehaus: Schon der Flyer zur „Top90“-Party, für die 12-Euro-Tickets online bestellt werden können, überzeugt mit einem Bild der Spice Girls. Gespielt wird das Beste der 90er- und 2000er-Jahre, selbst Rock, HipHop und ein „Luftballon-Special“ werden versprochen. Könnte man mal ausprobieren – notfalls auch auf Pille.
Top90 im Badehaus Berlin, Revaler Straße 99 in Friedrichshain. Samstag ab 20 Uhr, Tickets gibt es hier.
Für Traditionalisten: Einfach alles wie immer machen im Berghain
Ja klar, auch das Berghain hat über die Feiertage geöffnet. Mit der „Oster Klubnacht“ nämlich, die einer normalen „Klubnacht“ in besagtem legendärem Laden zum Verwechseln ähneln dürfte. Steffi, Boris und Marcel Dettmann unten im Berghain, Âme, Paramida und Tama Sumo oben in der Panoramabar – man kennt die Chose ja. Man kennt sie, eben weil das Berghain eine verlässliche Bank ist und man da ja ohnehin immer ganz gut landen kann. Warum also nicht auch an Ostern? Eben.
Oster Klubnacht im Berghain, Am Wriezener Bahnhof 70 in Friedrichshain. Samstag ab 23.59 Uhr, das komplette Lineup gibt es hier.
Für Unrasierte: Essen, trinken und knutschen im Gretchen
Keine Angst vor rotgescheuerten Wangen nach stundenlangen Knutschorgien? Dann wäre die „Unshaved“-Party ein heißer Tipp: Zwar dürfen am Sonntag hoffentlich auch bartlose Party-Freunde – und Party-Freundinnen – mitfeiern, trotzdem ist die Gay-Reihe vor allem für ein überproportionales Auftreten knuffiger Bärchen und haariger Bären bekannt. Trotzdem keinen Holzfäller-Typen abgekriegt? Dann werden vielleicht Osterüberraschungen und Food-Angebote über die Einsamkeit hinweghelfen – wenn nach dem Gratis-Begrüßungsschnaps nicht ohnehin schon alles egal ist. Vorsicht: Die 12-Euro-Tickets sind online schon ausverkauft. Aber wie man als erfahrener Berliner Raver weiß, geht direkt an der Tür abends manchmal doch noch was.
Unshaved Easter Edition im Gretchen, Obentrautstraße 19 in Kreuzberg. Sonntag ab 22 Uhr, Tickets gibt es aktuell nicht mehr, aber vielleicht klappt’s an der Tür.
Für Nimmersatte: Die Arbeitswoche im Kater Blau begrüßen
Keine Ahnung, ob es im Kater Blau wirklich noch so zugeht, wie damals in der Bar 25. Jenem legendären, quasi nie geschlossenen Club-Original, aus dem nach seinem Ende erst das Kater Holzig und dann das Kater Blau wurde. Jedenfalls heißt es online hier und da: Die „Flausch im Rausch“-Party geht bis Dienstag. Das ist natürlich gut für all jene, die Samstag, Sonntag und Montag schon aus diversen anderen Tanz-Schuppen als letzte rausgekehrt wurden. Und wenn man am Dienstagmorgen um 2 Uhr dann doch vor verschlossenen Kater-Türen steht? Finden sich davor wahrscheinlich noch andere Verirrte, die sich für eine gemeinsame heimische After Hour anbieten.

