Berlin-Als Pierre Granoux im Dezember 2000 in den Prenzlauer Berg zog, hatte Berlin noch einen schlechten Ruf. „Niemand wollte damals in die Stadt. In den Zeitungen stand viel über Neonazis“, erzählt der südfranzösische Künstler. Es war eine andere Welt. Granoux hat sie nicht vergessen, die ersten kalten Tage in der neuen Heimat und die grauen Wolken. Im Hauseingang der unsanierten Mietskaserne stolperte er über Drogenabhängige aus Osteuropa. Und doch: Die Miete seiner Wohnung war unschlagbar günstig. Geheizt wurde mit dem Kachelofen. Überall stank es nach Kohl und Kohle. Ausgerechnet diesen Geruch vermisst er heute. Genauso wie die Zeit, in der noch alles offen war.

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