Verkehr

Unsichere Radwege: Jeder dritte Fahrradunfall erfolgt durch einen Sturz – ohne Fremdverschulden

Unsanierte Radwege gefährden die Sicherheit von Fahrradfahrern, warnen Forscher. Berliner Aktivisten kritisieren die Sparpolitik der Landesregierung.

Blumen und Kerzen sind vor einem weißen Geisterrad an der Stelle eines tödlichen Radunfalls in Berlin-Mitte aufgestellt.
Blumen und Kerzen sind vor einem weißen Geisterrad an der Stelle eines tödlichen Radunfalls in Berlin-Mitte aufgestellt.Paul Zinken/dpa

Hirn trägt Helm – mit diesem Spruch warb die Polizei in Ludwigshafen bei einer Internetkampagne für die Verwendung von Fahrradhelmen. Sie zeigte Fotos des bei Sicherheitstrainings für Fahrradfahrer wegen seiner Anschaulichkeit beliebten Melonentests. Eine Wassermelone wird dabei einmal mit Fahrradhelm und einmal ohne auf den Asphalt geworfen. Die Schale bleibt mit Helm heil. Ohne Schutz platzt die Melone beim Aufprall auf und verspritzt roten Saft. Der Test soll drastisch aufzeigen, was einem menschlichen Schädel ohne Schutzhelm bei einem Unfall droht. Eine gesetzliche Helmpflicht besteht in Deutschland nicht.

Eine in Berlin vorgestellte Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft belegt, dass Fahrradfahrer immer häufiger ohne fremde Einwirkung verunglücken. Laut der Studie hat sich die Zahl der sogenannten Alleinunfälle in den vergangenen 15 Jahren verdoppelt. Jeder dritte tödliche Fahrradunfall erfolgte 2023 durch einen Sturz. Die Zahl der Alleinunfälle bezifferte sich in Deutschland 2023 auf knapp 27.400. 178 Fahrradfahrer starben. 5112 wurden bei Unfällen ohne Fremdeinwirkung schwer verletzt.

Berliner Zeitung

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