Prozess wegen fahrlässiger Tötung

Unfall mit vier Toten in Berlin: SUV-Fahrer wusste, dass er nicht fahren durfte

Michael M. gibt vor dem Berliner Landgericht zu, die Weisungen der Ärzte nach einem epileptischen Anfall ignoriert zu haben. Er glaubte, die Kontrolle zu haben.

Mit Figuren wurde bei einer Mahnwache in der Invalidenstraße der vier getöteten Fußgänger gedacht.
Mit Figuren wurde bei einer Mahnwache in der Invalidenstraße der vier getöteten Fußgänger gedacht.dpa/Fabian Sommer

Berlin-Die Patientenakte ist eindeutig. Aus dem Dokument zitiert der Vorsitzende Richter Willi Thoms an diesem Montag. Demnach bekam Michael M. von seinem behandelnden Neurologen gesagt, dass er nach einer Hirntumor-Operation mindestens ein Jahr ohne einen epileptischen Anfall sein müsse, um wieder Auto fahren zu dürfen. So jedenfalls hat es der Mediziner am 27. August 2019 in der Akte notiert. Doch dieser ärztlichen Weisung kam der Angeklagte nicht nach. Zehn Tage später setzte sich Michael M. ans Steuer seines SUV, um mit seiner Tochter und seiner Mutter zu einem italienischen Restaurant zu fahren. Kurz darauf riss der Wagen auf der Invalidenstraße in Mitte vier Menschen in den Tod.

Berliner Zeitung

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