Pankow

Treffen mit der Bürgerinitiative Grüner Kiez Pankow

Der Bezirk wehrt sich gegen die Nachverdichtungspläne in der  Gesobau-Wohnanlage an der Ossietzkystraße in Alt-Pankow

Die Visualisierung der Nachverdichtung
Die Visualisierung der NachverdichtungBezirksamt Pankow

Über den Umgang mit dem Eingriffsrecht des Senats gegenüber den Bezirken tauschen sich die Pankower Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch und der Lichtenberger Bezirksbürgermeister Martin Schaefer zum zweiten Mal aus.

Diesmal findet der Termin am Rande der seit anderthalb Jahren abgesperrten Höfe der Gesobau-Wohnanlage an der Ossietzkystraße in Alt-Pankow statt. Hier plant das Wohnungsunternehmen seit 2019 ein massives Nachverdichtungsvorhaben, welches eine vollständige Überbauung der grünen Innenhöfe unter Fällung des alten Baumbestands und Verlust eines im Viertel dringend benötigten Spielplatzes zur Folge hätte. Der Bezirk stellte im April 2021 für eine geordnete und verträglichere städtebauliche Entwicklung einen B-Plan auf und hält dieses Vorhaben für nach gewöhnlichem Baurecht nicht genehmigungsfähig. Durch die Hintertür des Sonderbaurechts verschaffte der Senat dem Maximalbauvorhaben von 2019 daraufhin dennoch eine Baugenehmigung und wischte damit einen jahrelangen demokratischen Abstimmungsprozess zwischen Bezirksverwaltung, Bezirksverordneten­versammlung und Bürgerinnen und Bürgern vom Tisch.

Interessierte sind zum Vor-Ort-Termin eingeladen am Montag, 16.06.2025, 17:00, Gesobau-Wohnanlage, an der alten Kastanie im Nordhof, hinter der Ossietzkystr. 26, 13187 Berlin

Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch, Pankow, sagte laut Mitteilung: „Die Bürgerinnen und Bürger suchen einen Kompromiss zwischen Nachverdichtung auf der einen Seite sowie Licht und Luft auf der anderen Seite. Es gibt Kompromissvorschläge, die das Bezirksamt Pankow gern mit der Bauherrin besprechen würde.“

Bezirksbürgermeister Martin Schaefer, Lichtenberg,  sagte laut Mitteilung: „Dass der Senat schneller bauen möchte, ist ja erst einmal etwas Positives. Wichtig wäre allerdings, dass er dabei diejenigen zu Wort kommen lässt, die alle Gegebenheiten und die Menschen vor Ort genau kennen. Das Für und Wider bei einzelnen Standorten ist nicht immer von außen gleich ersichtlich und ich wünsche mir da einfach mehr Mitsprache auf Augenhöhe. Wir sollten mit voller Kraft die großen B-Pläne zum Baustart führen, als mit Schnellschüssen den sozialen Zusammenhalt zu gefährden.“

Für die Bürgerinitiative Grüner Kiez Pankow sagte Britta Krehl laut Mitteilung: „Die Zäune um die Höfe und den Spielplatz müssen endlich weg – genauso wie die Mauern in den Köpfen von Senat und Gesobau! Mehr als eine Million Euro landeseigener Mittel wurden für die seit anderthalb Jahren andauernde Absperrung und Überwachung unserer zwei völlig intakten Wohngrünflächen bisher verschwendet und die Anwohner des Kiezes ausgegrenzt. Gesobau und Senat müssen jetzt endlich auf den Bezirk und die Menschen vor Ort zugehen. Es ist notwendig, hier klimaresiliente, integrierende und lebensfreundliche Stadtentwicklung zu betreiben. Das kann aber nur gemeinsam gelingen und könnte so sogar ein Modellquartier für Berlin werden. Wir sind weiter bereit, uns dafür vor Ort zu engagieren und fordern alle Beteiligten zu Gesprächen auf!“

Für die Bürgerinitiative Grüner Kiez Pankow, sagte Grit Bürgow: „„Heiße Sommer – kühle Höfe“ sollte das Motto sein. Dafür brauchen wir alte ehrwürdige Bäume und Grünanlagen. Denn sie leisten natürlichen Klimaschutz, spenden Schatten und sorgen für Gesundheit und (über-)lebensfreundliche Atmosphäre. Ein alter Stadtbaum ist eine natürliche Klimaanlage: An einem heißen Sommertag mit 30 Grad im Schatten senkt er die Temperatur in seiner Umgebung um bis zu 5 Grad – und die gefühlte Temperatur sogar um bis zu 15 Grad. Jeder alte Baum ist damit ein wertvoller Schatz für das Stadtklima und unser Wohlbefinden!“

Quelle: Bezirksamt Pankow

Bei der Erstellung des Artikels wurden KI-Technologien eingesetzt.