Auf Höhe Wartenberg brechen meine Beine weg. Es scheint, als würden sich die Muskeln in einem schmerzhaften Tanz von meinen Knochen lösen, würden nicht mehr ihrer Aufgabe nachkommen, mich durch dieses Leben zu tragen. Mein Fuß schmerzt, als würde ich Scherben im Socken tragen, meine Achillessehne ist steif und möglicherweise kurz davor zu reißen. Ich kann nicht mehr, der Schweiß läuft, die Erschöpfung ist fundamental, der Hass aufs Leben und auf Berlin, auf das Wetter, auf den schlechten Straßenbelag und meine schlechte Kondition ist ausufernd und mir sehr fremd. Der Hass in meinem Kopf lässt mich langsam und müde werden. Ich bleibe stehen, hinten, kurz vor der Prenzlauer Allee, und brülle Richtung Shell-Tankstelle: „So eine Scheiße, ich kann nicht mehr!“ Ich bin bei Kilometer 25.

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