Interview

Sind die Deutschen faul geworden? Soziologe zur Leistungsdebatte: „Populistischer Unsinn“

Sportfunktionäre kritisieren nach den Olympischen Spielen die Einstellung im Spitzensport und in der deutschen Gesellschaft. Soziologe Julian Hamann widerspricht.

Darja Varfolomeev (l.) Olympiasiegerin in rhythmischer Sportgymnastik, und Nancy Faeser, Bundesinnenministerin, bei der Rückkehr der Deutschen Olympiamannschaft von den Olympischen Spielen 2024 in Paris.
Darja Varfolomeev (l.) Olympiasiegerin in rhythmischer Sportgymnastik, und Nancy Faeser, Bundesinnenministerin, bei der Rückkehr der Deutschen Olympiamannschaft von den Olympischen Spielen 2024 in Paris.Sven Simon/imago

Uli Hoeneß nahm nach den Olympischen Spielen in Paris kein Blatt vor den Mund. Der Ehrenpräsident des FC Bayern München kritisierte die deutschen Spitzensportler deftig. Ihnen fehle die Bereitschaft, sich für eine Medaille das „Hinterteil aufzureißen“, ätzte er (frei aus dem Bayerischen übersetzt). Angesichts der wirtschaftlichen Flaute ist die Leistungsfähigkeit Deutschlands längst Gegenstand einer Debatte.

Konservative Bildungspolitiker empfehlen mehr Wettbewerb und weniger Gleichmacherei in Schule und Erziehung. Julian Hamann forscht an der Humboldt-Universität zur Bewertung von Leistung in Bildung und Wissenschaft. Er erklärt, was einen fairen Leistungsbegriff ausmacht und was Berliner Schulen richtig machen.

Berliner Zeitung

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