Schiffsdemo auf der Spree

Bürger fordern Wiederaufbau der Waisenbrücke in Mitte

Vor sechs Jahrzehnten verschwand eine der ältesten Brücken Berlins. Mit einer Schiffsdemo wird jetzt an sie erinnert. Viel Zeit zum Wiederaufbau bleibt nicht. 

Hier befand sich einst einer der ältesten Spree-Übergänge Berlins. Stefan Lehmkühler von der Allianz Neue Waisenbrücke steht am Märkischen Ufer in Mitte, unweit der Jannowitzbrücke.
Hier befand sich einst einer der ältesten Spree-Übergänge Berlins. Stefan Lehmkühler von der Allianz Neue Waisenbrücke steht am Märkischen Ufer in Mitte, unweit der Jannowitzbrücke.Sabine Gudath

Berlin-Erst kam die „Barbarossa“, dann die „Vamos“ und die „Auguste“ aus dem Jahre 1863, gefolgt von dem ehemaligen DDR-Grenzboot G42. Das historische Rettungsboot „Fünfer“, das Partyschiff „Mieze“ und die „Nordost“ schlossen sich an. Der Ausflugsdampfer „Eintracht“, auch er schon ziemlich betagt, füllte am Märkischen Ufer die letzte Lücke. Freitagmittag war die Spree in Mitte Schauplatz einer ungewöhnlichen Demonstration. Acht Schiffe aus dem historischen Hafen Berlin lagen Seite an Seite, um den Verlauf einer Brücke zu markieren, die es nicht mehr gibt. Wo die Fahrzeuge der Berlin-Brandenburgischen Schifffahrtsgesellschaft sehr zum Unwillen aufgescheuchter Blesshühner nebeneinander pausierten, führte einst die Waisenbrücke über den Fluss. Mit dem Brückentag am Brückentag demonstrierten Bürger für den Wiederaufbau in zeitgemäßer Form.

Berliner Zeitung

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