Am Freitag saß Roland Weber noch bis in den Nachmittag hinein im Prozess um einen tödlichen Parkplatzstreit im Saal 500 des Berliner Kriminalgerichts, dort, wo die Hinterbliebenen oder Betroffenen eines Verbrechens als Nebenkläger Platz nehmen. Als Opferanwalt vertritt er in diesem Totschlagsverfahren die aus Kamerun angereiste Mutter des erstochenen William C.
Weber war an diesem Tag auffallend wortkarg den wartenden Journalisten gegenüber. Bald schon war klar, warum. Er wollte, so sagt er es nun, zumindest an diesem Tag Fragen zu seinem neuen Amt aus dem Weg gehen. Am Abend nämlich gab das Bundesjustizministerium bekannt, dass der 58-jährige Jurist neuer Bundesopferbeauftragter und damit auch Ansprechpartner für die Betroffenen des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt sei. Dabei waren am 20. Dezember fünf Menschen, darunter ein neunjähriger Junge, getötet worden. In dem Amt folgt der Anwalt auf den FDP-Bundestagsabgeordneten Pascal Kober, der mit dem Ampel-Aus seine Posten zum Jahresende abgab.

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