Kolumne

Ricardo Lange: Wie die neue Gesundheitsministerin einen Berufsstand verhöhnt

„Pflegekräfte fühlen sich überlastet“, sagt Nina Warken. Intensivpfleger Lange entgegnet: Sie fühlen sich nicht überlastet, sie sind es, jeden Tag.

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken
Bundesgesundheitsministerin Nina WarkenSebastian Gollnow/dpa

„Pflegekräfte fühlen sich überlastet“ – diese Aussage stammt von der neuen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken. Ein Satz, der sich harmlos anhört. Fast verständnisvoll. In Wirklichkeit ist es jedoch genau das Gegenteil. Denn wer angesichts der seit Jahren bekannten Fakten von „fühlen“ spricht, bagatellisiert nicht nur die dramatische Realität in deutschen Kliniken und Pflegeheimen – er verhöhnt auch einen ganzen Berufsstand. Einen Berufsstand, der seit Jahren auf dem Zahnfleisch kraucht und der – trotz aller Überlastung – noch immer den Laden am Laufen hält.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar