Schulstart

Referendarin in Berlin: „Als Lehrkraft bist du eine Marionette, die machen muss, was ihr gesagt wird“

Der Lehrermangel in Berlin ist gravierend. Im Interview erzählen zwei Referendarinnen von angestaubten Lehrmethoden sowie ihren Ängsten und Beweggründen.

Eine junge Lehrerin während eines Unterrichts
Eine junge Lehrerin während eines UnterrichtsUta Grabowsky/imago

Melina* und Sofia* haben Grundschullehramt an der Freien Universität Berlin studiert, beide wählten die Fächerkombination: Mathematik, Deutsch, Naturwissenschaften. Nach Abgabe ihrer Masterarbeiten stehen sie nun unmittelbar vor ihrem Referendariat. Das Berliner Bildungssystem, in dem die beiden beginnen zu unterrichten, steht vor vielen Schwierigkeiten; allen voran, der Lehrkräftemangel.

Referendare an Berliner Schulen sollen ab diesem Schuljahr statt bisher sieben Unterrichtsstunden zehn Stunden in der Woche leiten und so bald wie möglich selbstständig ohne Unterstützung unterrichten. Der Schritt wurde von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) stark kritisiert, die Erhöhung der Wochenstunden verschlechtere die Ausbildungsbedingungen deutlich. Es bleibe keine Zeit mehr für Hospitationen und angeleiteten Unterricht. Statt für genügend Lehrkräfte zu sorgen, werde „eine hochwertige Ausbildung der Unterrichtsversorgung geopfert“. 

Berliner Zeitung

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