Flucht

Nordkoreanerin in Berlin: „Die DDR lässt sich nicht mit meiner Heimat vergleichen“

Unsere Autorin hat vor 14 Jahren Nordkorea verlassen und lebt seit fünf Jahren in Berlin. Sie spricht Deutsch, hat ostdeutsche Kollegen im Labor – und denkt gerade oft an ihre Heimat.

Nordkoreanische Kinder spielen auf dem Kim-Il-Sung-Platz anlässlich des Mondneujahrsfestes Anfang Februar dieses Jahres. Das Fest wird auch in Südkorea groß gefeiert.
Nordkoreanische Kinder spielen auf dem Kim-Il-Sung-Platz anlässlich des Mondneujahrsfestes Anfang Februar dieses Jahres. Das Fest wird auch in Südkorea groß gefeiert.AP

Es ist kurz nach Feierabend, so gegen 18 Uhr, ein Dienstag Anfang Februar. Ich sitze mit meinem Mann in Kreuzberg auf der Couch und schaue eine Dokumentation auf Arte. Er hatte sie mir empfohlen, sie heißt „Flucht aus Nordkorea“ und behandelt die Realität von Menschen, die aus Nordkorea flüchten wollen. Darin erzählt der südkoreanische Pastor Kim Sung-un, wie er seit Jahren Menschen bei ihrer Flucht hilft. Zwei Familien erzählen von ihrem Leben im Süden und wie sie ihre Angehörigen im Norden retten wollen. Es erzählen viele Frauen, aber mich interessieren vor allem die Bilder – wenn ich genau aufpasse, kann ich einen Blick erhaschen in das Land, das einst meine Heimat war.

Berliner Zeitung

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