Kolonialgeschichte

Aus deutscher Kolonie in deutsche Museen: Beute, Tausch, Geschenk?

Kunst aus Kamerun kostet auf dem Weltmarkt Millionen. Was kam wie aus der deutschen Kolonie? Die Bestandsaufnahme läuft. Ein Königsvertreter berichtet.

Dr. Guy Kouemu ist als Vertreter des Bamileke-Bangoua-Königs an den Gesprächen mit deutschen Museen über den Umgang mit Kunstobjekten aus der ehemaligen deutschen Kolonie Kamerun beteiligt.
Dr. Guy Kouemu ist als Vertreter des Bamileke-Bangoua-Königs an den Gesprächen mit deutschen Museen über den Umgang mit Kunstobjekten aus der ehemaligen deutschen Kolonie Kamerun beteiligt.Markus Wächter/Berliner Zeitung

Es gab kein Nigeria und auch kein Kamerun, bevor 1884 der Berliner Kongress europäischer Großmächte Afrika verteilte. Die von Reichskanzler Bismarck dirigierten Verhandlungen verhinderten einen drohenden Großkrieg der Kolonialmächte auf afrikanischem Boden, der Hunderttausende Afrikaner das Leben gekostet hätte. Und er schuf die Grundlage für Jahrzehnte der Kolonialherrschaft. Vor dieser Zeit kannte Nono Tchoutouo, König der Bangoua im Westen Kameruns, keinen Herrscher über sich; nun gab es die Majestät in Berlin. Deutsche Händler, Militärs, Siedler, Kunstjäger, Abenteurer kamen in das Bangoua-Fürstentum.

Berliner Zeitung

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