Kommentar

Kommentar: Einkaufszentren sind die Elefantenfriedhöfe der Stadt – leer, traurig, öde

Shoppingmalls waren einst ein Versprechen. Doch statt Urbanität strahlen sie in Berlin Tristesse aus – überall Leerstand. Ein Problem, das über reine Bausünden hinausgeht.

Grabsteine in der Mall: Warum eigentlich nicht?
Grabsteine in der Mall: Warum eigentlich nicht?Fotoillustration: Roshanak Amini für Berliner Zeitung am Wochenende. Bilder: Imago

In Einkaufszentren wird es wohl früher oder später ähnlich viel Platz wie auf Friedhöfen geben. Während Wohnraum knapp ist, gibt es in Berlin mehr Friedhofsfläche, als für Bestattungen benötigt wird. Gleichzeitig grassiert der Leerstand in vielen Berliner Malls. Auch im Eastgate Berlin in Marzahn. Hier sagte kürzlich eine hochbetagte Dame gegenüber der Berliner Zeitung einen Satz, der der Titel für einen Roman sein könnte – einen Roman über Einkaufszentren. „Bei Rewe ist es nicht mehr so schön“, sagte die Dame. Sie klagte darüber, dass unter anderem die Sachen, die sie gerne kauft, entweder ganz weit unten oder ganz weit oben stünden. Tatsächlich sind diese Regale schwer für Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, zu erreichen. Es war ein Satz, der viel über das Alter, aber auch über den Wandel von Shopping erzählt.

Berliner Zeitung

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