Es gibt Aufregung um das Strandbad Grünau. Dort herrsche eine merkwürdige Einlasskontrolle, heißt es. Badegäste sollen nach Wohnort sortiert und abgewiesen werden, wenn sie nicht aus Treptow-Köpenick stammen.
Schon 2021 hatten die Berliner Bäderbetriebe erklärt, dass Menschen aus der Umgebung des Strandbads Vorrang beim Eintritt erhalten sollen, weil wegen Corona nur 1200 Gäste gleichzeitig hinein dürften. Der private Pächter nehme bei der Auswahl sein Hausrecht wahr.
Massenschlägereien in Berliner Bädern
Man mag dazu stehen wie man will. Aber angesichts der Ereignisse in anderen Bädern dieser Stadt kann man verstehen, dass ein Betreiber eine Auswahl seiner Gäste trifft, auch außerhalb von Corona-Zeiten. Erinnert sei an Massenschlägereien junger Männer und Angriffe auf Sicherheitskräfte, etwa im Columbiabad oder am Insulaner. Was soll das für eine Badeatmosphäre sein, in der Frauen und Familien flüchten müssen?
Sicher muss man diskutieren, in welcher Form Kontrollen passieren. Die Rede war von „flegelhaftem Verhalten“ und „Durchwühlen von Taschen“ im Strandbad Grünau. Auch ist zu fragen, ob Eltern mit behindertem Kind wirklich abgewiesen werden müssen, weil sie nicht die passende Postleitzahl hatten, wie es geschehen sein soll.
Strand-Pass für Anwohner aus der Region
Aber im Grunde macht der Pächter der Unternehmensgruppe Berbus Alliance keinen Hehl daraus, was er für eine Linie verfolgt. Ein Blick auf sein Portal reicht. Da gibt es etwa einen Strand-Pass als „Bonusprogramm für Anwohner aus der Region“. Da gibt es Kino, Musik, Familientage und Schwimmkurse für Kleinkinder. Der Bezirk, der allein schon mehr als 280.000 Einwohner hat, kann solche Angebote dringend brauchen.


