Verkehr

Jetzt kann man bei Uber in Berlin und Hamburg auch Rollstuhltaxis buchen

Taxikonkurrent bietet neue Option für spontane Mobilität an. Zunächst wurden 20 Taxis mit Rampen ausgerüstet, doch die Zahl der Fahrzeuge soll steigen.

Auch für Rollstuhlfahrer geeignet: eines der umgebauten Taxis vor dem Brandenburger Tor
Auch für Rollstuhlfahrer geeignet: eines der umgebauten Taxis vor dem Brandenburger TorUber/Ruthe Zuntz

Der Fahrdienstvermittler Uber baut sein Angebot weiter aus. In Berlin und Hamburg können über die App des US-Unternehmens ab sofort auch Taxis gebucht werden, die Fahrgäste im Rollstuhl befördern. Mit dem Pilotprojekt „Taxi Wheelchair“ will Uber die Mobilitätsmöglichkeiten für diese Menschen verbessern. „Es ist die erste Option, einen solchen Transport-Service voll digital via App zu buchen“, sagte Uber-Sprecher Tobias Fröhlich. Die Nutzer müssen lediglich den regulären Taxitarif zahlen.

Spontan von A nach B zu kommen, stellt Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer oft vor große Herausforderungen, heißt es bei dem Unternehmen. Fahrzeuge, die über eine spezielle Rampe und einen ausgebauten Innenraum verfügen, müssen oft Tage im Voraus telefonisch bestellt werden. Die neue Buchungsmöglichkeit per Uber-App verschafft Fahrgästen, die auf diese Vorkehrungen angewiesen sind, mehr Flexibilität.

In Berlin gibt es kein Förderprogramm für Inklusionstaxis mehr

„Wir haben die Partner bei der Umrüstung unterstützt“, hieß es bei Uber. In Berlin und Hamburg stehen nun zunächst insgesamt 20 Taxis zur Verfügung, die Rollstühle und deren Nutzer befördern können. „In Hamburg setzen die Taxi-Unternehmer ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge ein, die in der Produktkategorie ‚E-Taxi Wheelchair‘ in der Uber-App gebucht werden können“, so das Unternehmen. In Berlin sind die umgerüsteten Taxis mit Verbrennungsmotoren unterwegs. Die Anzahl der Fahrzeuge werde in den nächsten Monaten schrittweise erhöht, teilte Uber mit.

„Durch die gemeinsame Initiative der Stadt Hamburg mit den Vermittlern und Unternehmen wurden bereits 60 E-Inklusionstaxis gefördert“, sagte Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). „Ich freue mich daher sehr, dass Uber vollelektrische Inklusionstaxis vermittelt. Die neue Vermittlungsoption bietet Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern eine zusätzliche Möglichkeit, sich selbstbestimmt und spontan durch Hamburg zu bewegen.“

In Berlin gingen bis Oktober vergangenen Jahres beim Senat 68 Anträge für 71 Inklusionstaxis ein. In 53 Fällen wurde das Geld bewilligt. Doch das Förderprogramm, das Taxibetreiber bei der rollstuhlgerechten Umrüstung von Fahrzeugen wie dem Mercedes-Benz Vito oder VW Caddy mit bis zu 15.000 Euro unterstützte, lief Ende 2021 aus. In einem Schreiben an Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat der Sozialverband Deutschlands eine Neuauflage der Förderung verlangt.

Seit Juni des vergangenen Jahres bietet Uber auf der App mit „Uber Assist“ einen Service für Menschen an, die auf Unterstützung beim Transport angewiesen sind. Diese Option, die in Berlin ohne Aufpreis buchbar ist, eignet sich besonders für ältere Menschen, Personen mit Seh- oder Hörbehinderungen sowie für Menschen mit faltbaren Rollstühlen, Gehhilfen oder Rollatoren. Alle Fahrerinnen und Fahrer der Partner-Unternehmen, die Uber Assist anbieten, absolvieren eine Schulung.