Grünau-Gate

Härteste Tür Berlins: Bäderbetriebe suchen das Gespräch mit Pächter in Grünau

Nach Beschwerden am Eingangstor eines Treptower Strandbads nehmen jetzt die Berliner Bäderbetriebe Stellung. Sie wollen ihr Verständnis eines öffentlichen Bades verdeutlichen.

Die härteste Tür von Ostberlin: das Strandbad Grünau? Nach welchen Kriterien werden die Besucher eingelassen?
Die härteste Tür von Ostberlin: das Strandbad Grünau? Nach welchen Kriterien werden die Besucher eingelassen?Berliner Zeitung/Markus Wächter

Nach Beschwerden gegen die Einlasssituation am Strandbad in Grünau im Südosten Berlins haben sich nun die landeseigenen Berliner Bäderbetriebe (BBB) zum „Grünau-Gate“ gemeldet. Laut einer Pressemitteilung werden die BBB in den kommenden Tagen mit den Pächtern des Strandbades das Gespräch suchen. Die größten kommunalen Bäderbetriebe Europas teilen mit, dass „allen Pächtern der Berliner Strandbäder die Betreiberpflicht für den öffentlichen Badebetrieb übertragen wurde“.

Allerdings betonen die Berliner Bäder, dass „die Teilnahme am öffentlichen Badebetrieb allen Menschen ohne Einschränkungen zu gewähren ist“. Zwar bestimmen die Pächter über das Hausrecht der jeweiligen Strandbäder, derartige Einlasspraktiken wie in Grünau seien jedoch nicht zulässig. In einem zeitnahen Gespräch mit dem Grünauer Pächter werden die Berliner Bäder ihr Verständnis eines „öffentlichen Badebetiebs“ deutlich machen.

In den vergangenen Tagen häuften sich Berichte über Diskriminierung an der Eingangstür des Standbades an der Sportpromenade im Bezirk Treptow-Köpenick. Auch die Berliner Zeitung berichtete von mehreren Augenzeugen, die das Bad nicht betreten durften und die Postleitzahl ihres Wohnortes nennen sollten.

Bisher hatten die BBB sich mit größerer Kritik auffallend zurückgehalten. Es sei es dem Pächter während coronabedingter Nutzungseinschränkungen gestattet, „bestimmten Gruppen ein vorrangiges Nutzungsrecht“ einzuräumen. Mit anderen Worten: In Grünau durfte ganz legal nach Belieben aussortiert werden. Inwiefern die Einlasskontrollen – Gäste berichteten vom „übereifrigen Durchwühlen“ von Taschen und „flegelhaftem Verhalten“ der Türsteher – auch nach der Pandemie noch zulässig sind, wurde nicht beantwortet.