Berlin Mitte

Erfolgreich evaluiert: Weierstraß-Institut kann sieben Jahre weitermachen

Leibniz empfiehlt die Fortführung des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung  und des Weierstraß-Instituts für Angewandte Analysis und Stochastik in Mitte.

Medizinische Bildverarbeitung: Darstellung von Axonen im menschlichen Gehirn
Medizinische Bildverarbeitung: Darstellung von Axonen im menschlichen GehirnAbbildung: WIAS

Die gemeinsame Förderung von vier Leibniz-Einrichtungen durch Bund und Länder soll fortgeführt werden. Das empfiehlt der Senat der Leibniz-Gemeinschaft nach Abschluss der regelmäßigen wissenschaftlichen Evaluierung. Eine erneute Überprüfung der Fördervoraussetzungen soll laut Mitteilung bei allen vier Einrichtungen nach dem Regelturnus von sieben Jahren erfolgen.

Zwei Berliner Einrichtungen wurden evaluiert: Das Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) und das Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) in Berlin Mitte. Die Fortführung wurde außerdem empfohlen für das INM–Leibniz-Institut für Neue Materialien in Saarbrücken sowie das  ZBW–Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft in  Kiel und Hamburg

Das Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) betreibt geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung und fragt nach der Entstehung von Literaturkonzepten, sowie nach Formen und Funktionen von Literatur im Zusammenspiel mit anderen Künsten oder kulturellen Praktiken. Die Arbeiten haben deutlichen Gegenwartsbezug, können aber auch bis zum Beginn der Neuzeit zurückreichen. Der Senat stellt in seiner vergangene Woche veröffentlichten Stellungnahme fest, dass sich das ZfL seit seiner Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft im Jahr 2019 ausgezeichnet entwickelt habe. Vom Zentrum gingen regelmäßig innovative Impulse aus, die im internationalen fachlichen Umfeld wahrgenommen würden. Auch gelinge es dem ZfL sehr gut, Literaturschaffende in seine Arbeiten einzubeziehen und mit Veranstaltungen eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Der Senat befürwortet die Planungen des Zentrums, seine Expertise für digitale Textanalyse weiter auszubauen. In diesem Kontext solle jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem östlichen Europa und dem globalen Süden ein Gastaufenthalt in Berlin ermöglicht werden, um auch auf diesem Weg die Internationalisierung auszubauen.

Das Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) betreibt anwendungsorientierte Forschung zur Lösung komplexer mathematischer Probleme in Wissenschaft und Industrie. Das Arbeitsspektrum reicht von der mathematischen Modellierung über die theoretische Analyse der Modelle bis zur numerischen Simulation der Lösungen. Zu den Anwendungsgebieten zählen unter anderem Quanten- und Optoelektronik, die Optimierung der Verteilung verschiedener Energieträger, Biomedizin oder die Erarbeitung theoretischer Grundlagen für das Maschinelle Lernen.

Das WIAS erziele regelmäßig hervorragende Forschungsergebnisse mit internationaler Beachtung, so der Senat in seiner Stellungnahme. Dabei werde im Rahmen gemeinsamer Projekte eng mit Anwendern aus Wirtschaft und Forschung zusammengearbeitet. Am WIAS entwickelte Forschungssoftware werde auch Dritten durch kommerzielle Lizenzen oder Open Source verfügbar gemacht. Daneben koordiniere das Institut MaRDI, das Konsortium der Mathematik im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und erbringe damit eine wichtige Leistung für die gesamte Fachgemeinschaft.

Seit der vergangenen Evaluierung habe sich das WIAS hervorragend entwickelt. So beteilige es sich u. a. maßgeblich am Exzellenzcluster Berlin Mathematics Research Center MATH+. Zudem beheimate das Institut nun dauerhaft das Sekretariat der International MathematicalUnion, die etwa die Verleihung der oft als „Nobelpreis der Mathematik“ bezeichneten Fields-Medaille verantworte. Der Senat unterstreicht, dass das Institut nach wie vor erheblich zur Strahlkraft des Wissenschaftsstandorts Berlin in der Mathematik beitrage. Es sei wichtig, zügig vakante Leitungspositionen wieder zu besetzen. Dies biete auch die Möglichkeit, mehr Wissenschaftlerinnen am Institut zu beschäftigen.

Das WIAS sieht sich durch die hervorragende Einschätzung sowohl hinsichtlich der Qualität seiner Forschung als auch der Konzepte für seine Weiterentwicklung bestätigt. Alle Forschungsgruppen seien mindestens mit gut bis sehr gut, die meisten sogar mit sehr gut oder exzellent bewertet, teilt das WIAS mit.

Quelle: Forschungsverbund Berlin

Bei der Erstellung des Artikels wurden KI-Technologien eingesetzt.